Dass Herr Rutschky in seinen Tagebüchern nicht über Susan Sontag schreibt, sondern über ihn, und nicht einmal schmeichelhaft, das ist für Marc Degens Ausgangspunkt für ein virtuoses Stück Autofiktion. Sein Bericht über ein Stück höfische Kultur im 21. Jahrhundert und was sie anrichten kann, hat es in sich. Wie das eigene Leben von den hierarchischen Zufällen in einem eifersüchtig umtanzten Intellektuellen-Zirkel hin und her geworfen wird und welche Kollateralschäden dabei drohen, diese überaus ernsthafte komische Geschichte wurde so noch nie erzählt.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Lothar Müller merkt, wie schwach der "Abwehrzauber" gegen die "Zumutungen der Autofiktion" tatsächlich ist, während er sich mit Marc Degens' Auseinandersetzung mit den Tagebüchern von Michael Rutschky befasst. Die Kränkung des Schülers, der in den Aufzeichnungen seines Mentors schlecht wegkommt, ist für Müller im Buch deutlich wahrnehmbar. Dass die Geste der "Revanche" bei Degens nicht stärker ausfällt, findet Müller immerhin bemerkenswert. Eine "Restverehrung" des Autors für Rutschky bleibt für den Rezensenten spürbar.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.03.2022Blick zurück mit einer Prise Zorn
Eine Mischung aus Adorno, Kracauer, illegitimen Künsten und MTV: Marc Degens beschreibt in "Selfie ohne Selbst" die Kunst Michael Rutschkys, in der er auch selbst geschult wurde.
Als im Frühjahr 2019, ein Jahr nach Michael Rutschkys Tod, der dritte Band seiner Tagebücher unter dem Titel "Gegen Ende" veröffentlicht wurde, war das Erstaunen, vielleicht sogar das Entsetzen groß unter den Angehörigen jener Gemeinde, deren Mechanismen Stephan Wackwitz später in dem Artikel "Der Rutschky-Kreis" in der "Zeit" analysiert hat. Denn im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Bänden war dieser gegenüber den Gemeindemitgliedern, die eigene Frau Katharina und den Freund Kurt Scheel eingeschlossen, weitgehend gnadenlos und nicht ohne Häme. Der Band umfasste die Jahre 1996 bis 2009 (Katharina Rutschky ist im Januar 2010 gestorben) und enthüllte unter anderem die Geheimnisse und Abgründe einer Alkoholiker-Ehe, vor allem aber die zunehmende Verbitterung eines Mannes, dessen Karriere mit dem Buch "Erfahrungshunger" (1980) sehr vielversprechend begonnen, dann aber nicht die erhoffte Fortsetzung gefunden hatte.
Allerdings scharte Rutschky spätestens nach dem Ende seiner Münchner Redakteurstätigkeit für den "Merkur" und dann für Enzensbergers "Transatlantik" nach seinem Umzug nach Westberlin bald jenen Kreis etwas oder sehr viel Jüngerer um sich, zu dem auch der Autor Marc Degens gehörte, der nun das Buch "Selfie ohne Selbst" vorgelegt hat, in dem es wesentlich um das Echo auf Rutschkys Tagebuch geht. Zugleich ist das schmale, aber gehaltvolle Bändchen - auf eine Gattungsbezeichnung haben Verlag und Autor wohlweislich verzichtet - auch eine Reflexion über den kulturellen Betrieb und über literarische Gruppen und Cliquen wie Bloomsbury, Tel Quel und den George-Kreis.
Die Strahlkraft der "Rutschky-Schule" reichte allerdings kaum über Berlin hinaus, wie der Autor im Gespräch mit Frankfurter Freunden erfahren muss: ". . . und in Bezug auf Rutschkys in seinem Tagebuch offenkundig zur Schau gestellten Neid stellt Andreas lapidar fest, dass Rutschky außerhalb Berlins völlig unbekannt und unbedeutend gewesen sei". Das ist zwar in der Schärfe nicht ganz richtig, lässt sich aber etwa auf diese Formel bringen: In Berlin, vor allem in Kreuzberg, war Rutschky weltberühmt, anderswo höchstens bekannt.
Diese Erkenntnis, das ist leicht verständlich, greift nachträglich auch das Selbstverständnis der Mitglieder der "Rutschky-Schule" an. Degens' Buch ist allerdings keine Abrechnung, sondern vor allem eine Arbeit der Reflexion und Selbstreflexion. Es ist Autofiktion und Memoir und doch beides wieder nicht, weil hier bei aller Liebe zum Klatsch, die der Autor an einer Stelle freimütig zugibt, immer die Ebene der Analyse präsent ist. Katharina Rutschky etwa erfährt die Gerechtigkeit, die ihr Mann ihr in seinem dritten Tagebuchband strikt verweigert. "Überdies waren die Rutschkys ein Paarmodell", schreibt Degens. "Ein platonisches Kugelwesen, dessen Hälften ein Ganzes bildeten. Zwei intellektuell ebenbürtige Ehepartner ohne Gefälle, so West-Berlin wie die taz, die Genialen Dilletanten oder das SO36."
Dass von diesem Bild nach Lektüre des dritten Tagebuchbandes nicht mehr viel übrig bleiben kann, versteht sich. Degens entkommt jedoch der Versuchung zur Abrechnung durch eine geniale Volte, die er im Buch auch offen eingesteht. Er hat Rutschkys dritten Tagebuchband bis heute nur kursorisch gelesen. Das ermöglicht es ihm, die Distanz zu halten.
Eine Distanz, die er zu Lebzeiten Rutschkys veflucht hat. Das Ärgernis, dass "Herr Rutschky" sich von seinem Kreis nicht duzen ließ (mit Ausnahme von Kurt Scheel), beschäftigt Degens an mehreren Stellen des Buches. Dabei sind die Gründe einigermaßen klar. Nicht nur, dass zwischen Rutschky und der Mehrzahl aus seinem engeren Umfeld ein erheblicher Altersunterschied lag. Entscheidend ist, dass im Umgang mit dem Paten (einem von Michael Rutschkys Lieblingfilmen) dessen herausgehobene Position beachtet werden muss. "Herr Rutschky" war der Name einer Kunstfigur, für die auf der Bühne die Hauptrolle so reserviert war wie für Madame Verdurin in ihrem "kleinen Kreis" gegenüber ihren "Getreuen".
Gerade weil Degens sich bisher erfolgreich gegen die Lektüre von "Gegen Ende" gewehrt hat, gelingt ihm eine im Großen und Ganzen zutreffende Einschätzung der Bedeutung von Rutschkys Arbeit: "Michael Rutschkys Verdienst ist die Feuilletonisierung des Essays und umgekehrt. Die an Sigmund Freud und Pierre Bourdieu geschulte Neue Innerlichkeit seiner Texte zeigt eine Verbindung aus Frankfurter und Neuer Frankfurter Schule, Dialektik, Witz und Melancholie. Eine Mischung aus Adorno, Kracauer, illegitimen Künsten und MTV." Dies ist vielleicht die bisher pointierteste Skizze von Rutschkys Arbeit und kennzeichnet selbst größere Projekte wie die 1998 erschienenen "Lebensromane", die man durchaus auf eine Stufe mit "Erfahrungshunger" stellen kann.
Seinen eigenen Lebensroman hat Michael Rutschky dann auf die drei Tagebücher verteilt, auch das analysiert Marc Degens sehr schlüssig: "Sollte man alle drei Tagebuchbände als motivisch miteinander verwobene Romane klassifizieren, würde ich sie als 'Angestelltenroman' (Band 1), 'Wenderoman' (Band 2) und 'Künstlerroman' (Band 3) deuten." Wobei der Wenderoman, könnte man hinzufügen, der ja schon den vorwärtsstürmenden Titel "In die neue Zeit" trägt, deutlich am wenigsten schlechte Laune transportiert.
Aus ebendiesem Band liest Degens auf einer Veranstaltung des Berliner Literaturhauses im März 2019 vor. Es ist die Notiz vom 8. September 1989. Ort der Handlung ist das Haus von Joachim Sartorius und Karin Graf, offenbar ein Empfang mit internationalen Gästen. Rutschky (genauer: "R.", wie immer, wenn Rutschky sich selbst zur Kunstfigur machte) beschreibt zunächst seine Unsicherheit beim Bedienen vom Buffet, ein Ungeschick, das von anderen beobachtet wird. Plötzlich: "Dann steht Joachim Sartorius hinter seinem Stuhl. 'Kommen Sie', sagt er, 'ich möchte Sie Susan Sontag vorstellen.'" Ende der Notiz.
Ganz richtig liest Degens dies als eine Schlüsselszene. Dabei handelt es sich weniger um Namedropping, sondern um unbewusste (?) Hierarchisierung. R. spottet über die, denen er sich überlegen fühlt, schweigt aber über die, die er bewundert. "Es ist gewissermaßen ein Nach-unten-Treten. (. . .) Er schreibt über meine Freunde, aber über Susan Sontag schweigt er." Auch deshalb, so muss man hinzufügen, weil R. zu diesem Zeitpunkt längst weiß, dass er nicht Susan Sontag oder Joan Didion oder gar Pierre Bourdieu werden kann, sondern höchstens der Pate eines regionalen männerbündischen Intellektuellenzirkels.
"Vor allen Dingen möchte ich im Nachhinein auch nicht böse auf Herrn Rutschky sein", schreibt Degens an einen Freund. Das gelingt ihm, bis während einer Studioaufnahme im Gespräch mit Miriam Zeh über autofiktionales Schreiben die Wut in ihm hochsteigt und beinahe zwei Seiten zorniger Abrechnung folgen, dies aber auf hohem reflexiven Niveau. Das Selfie ohne Selbst ist an keiner Stelle ohne (Selbst-)Reflexion, und das macht den Rang dieses großen kleinen Buches aus. JOCHEN SCHIMMANG
Marc Degens:
"Selfie ohne Selbst".
Berenberg Verlag, Berlin 2022. 83 S., br., 18,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Eine Mischung aus Adorno, Kracauer, illegitimen Künsten und MTV: Marc Degens beschreibt in "Selfie ohne Selbst" die Kunst Michael Rutschkys, in der er auch selbst geschult wurde.
Als im Frühjahr 2019, ein Jahr nach Michael Rutschkys Tod, der dritte Band seiner Tagebücher unter dem Titel "Gegen Ende" veröffentlicht wurde, war das Erstaunen, vielleicht sogar das Entsetzen groß unter den Angehörigen jener Gemeinde, deren Mechanismen Stephan Wackwitz später in dem Artikel "Der Rutschky-Kreis" in der "Zeit" analysiert hat. Denn im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Bänden war dieser gegenüber den Gemeindemitgliedern, die eigene Frau Katharina und den Freund Kurt Scheel eingeschlossen, weitgehend gnadenlos und nicht ohne Häme. Der Band umfasste die Jahre 1996 bis 2009 (Katharina Rutschky ist im Januar 2010 gestorben) und enthüllte unter anderem die Geheimnisse und Abgründe einer Alkoholiker-Ehe, vor allem aber die zunehmende Verbitterung eines Mannes, dessen Karriere mit dem Buch "Erfahrungshunger" (1980) sehr vielversprechend begonnen, dann aber nicht die erhoffte Fortsetzung gefunden hatte.
Allerdings scharte Rutschky spätestens nach dem Ende seiner Münchner Redakteurstätigkeit für den "Merkur" und dann für Enzensbergers "Transatlantik" nach seinem Umzug nach Westberlin bald jenen Kreis etwas oder sehr viel Jüngerer um sich, zu dem auch der Autor Marc Degens gehörte, der nun das Buch "Selfie ohne Selbst" vorgelegt hat, in dem es wesentlich um das Echo auf Rutschkys Tagebuch geht. Zugleich ist das schmale, aber gehaltvolle Bändchen - auf eine Gattungsbezeichnung haben Verlag und Autor wohlweislich verzichtet - auch eine Reflexion über den kulturellen Betrieb und über literarische Gruppen und Cliquen wie Bloomsbury, Tel Quel und den George-Kreis.
Die Strahlkraft der "Rutschky-Schule" reichte allerdings kaum über Berlin hinaus, wie der Autor im Gespräch mit Frankfurter Freunden erfahren muss: ". . . und in Bezug auf Rutschkys in seinem Tagebuch offenkundig zur Schau gestellten Neid stellt Andreas lapidar fest, dass Rutschky außerhalb Berlins völlig unbekannt und unbedeutend gewesen sei". Das ist zwar in der Schärfe nicht ganz richtig, lässt sich aber etwa auf diese Formel bringen: In Berlin, vor allem in Kreuzberg, war Rutschky weltberühmt, anderswo höchstens bekannt.
Diese Erkenntnis, das ist leicht verständlich, greift nachträglich auch das Selbstverständnis der Mitglieder der "Rutschky-Schule" an. Degens' Buch ist allerdings keine Abrechnung, sondern vor allem eine Arbeit der Reflexion und Selbstreflexion. Es ist Autofiktion und Memoir und doch beides wieder nicht, weil hier bei aller Liebe zum Klatsch, die der Autor an einer Stelle freimütig zugibt, immer die Ebene der Analyse präsent ist. Katharina Rutschky etwa erfährt die Gerechtigkeit, die ihr Mann ihr in seinem dritten Tagebuchband strikt verweigert. "Überdies waren die Rutschkys ein Paarmodell", schreibt Degens. "Ein platonisches Kugelwesen, dessen Hälften ein Ganzes bildeten. Zwei intellektuell ebenbürtige Ehepartner ohne Gefälle, so West-Berlin wie die taz, die Genialen Dilletanten oder das SO36."
Dass von diesem Bild nach Lektüre des dritten Tagebuchbandes nicht mehr viel übrig bleiben kann, versteht sich. Degens entkommt jedoch der Versuchung zur Abrechnung durch eine geniale Volte, die er im Buch auch offen eingesteht. Er hat Rutschkys dritten Tagebuchband bis heute nur kursorisch gelesen. Das ermöglicht es ihm, die Distanz zu halten.
Eine Distanz, die er zu Lebzeiten Rutschkys veflucht hat. Das Ärgernis, dass "Herr Rutschky" sich von seinem Kreis nicht duzen ließ (mit Ausnahme von Kurt Scheel), beschäftigt Degens an mehreren Stellen des Buches. Dabei sind die Gründe einigermaßen klar. Nicht nur, dass zwischen Rutschky und der Mehrzahl aus seinem engeren Umfeld ein erheblicher Altersunterschied lag. Entscheidend ist, dass im Umgang mit dem Paten (einem von Michael Rutschkys Lieblingfilmen) dessen herausgehobene Position beachtet werden muss. "Herr Rutschky" war der Name einer Kunstfigur, für die auf der Bühne die Hauptrolle so reserviert war wie für Madame Verdurin in ihrem "kleinen Kreis" gegenüber ihren "Getreuen".
Gerade weil Degens sich bisher erfolgreich gegen die Lektüre von "Gegen Ende" gewehrt hat, gelingt ihm eine im Großen und Ganzen zutreffende Einschätzung der Bedeutung von Rutschkys Arbeit: "Michael Rutschkys Verdienst ist die Feuilletonisierung des Essays und umgekehrt. Die an Sigmund Freud und Pierre Bourdieu geschulte Neue Innerlichkeit seiner Texte zeigt eine Verbindung aus Frankfurter und Neuer Frankfurter Schule, Dialektik, Witz und Melancholie. Eine Mischung aus Adorno, Kracauer, illegitimen Künsten und MTV." Dies ist vielleicht die bisher pointierteste Skizze von Rutschkys Arbeit und kennzeichnet selbst größere Projekte wie die 1998 erschienenen "Lebensromane", die man durchaus auf eine Stufe mit "Erfahrungshunger" stellen kann.
Seinen eigenen Lebensroman hat Michael Rutschky dann auf die drei Tagebücher verteilt, auch das analysiert Marc Degens sehr schlüssig: "Sollte man alle drei Tagebuchbände als motivisch miteinander verwobene Romane klassifizieren, würde ich sie als 'Angestelltenroman' (Band 1), 'Wenderoman' (Band 2) und 'Künstlerroman' (Band 3) deuten." Wobei der Wenderoman, könnte man hinzufügen, der ja schon den vorwärtsstürmenden Titel "In die neue Zeit" trägt, deutlich am wenigsten schlechte Laune transportiert.
Aus ebendiesem Band liest Degens auf einer Veranstaltung des Berliner Literaturhauses im März 2019 vor. Es ist die Notiz vom 8. September 1989. Ort der Handlung ist das Haus von Joachim Sartorius und Karin Graf, offenbar ein Empfang mit internationalen Gästen. Rutschky (genauer: "R.", wie immer, wenn Rutschky sich selbst zur Kunstfigur machte) beschreibt zunächst seine Unsicherheit beim Bedienen vom Buffet, ein Ungeschick, das von anderen beobachtet wird. Plötzlich: "Dann steht Joachim Sartorius hinter seinem Stuhl. 'Kommen Sie', sagt er, 'ich möchte Sie Susan Sontag vorstellen.'" Ende der Notiz.
Ganz richtig liest Degens dies als eine Schlüsselszene. Dabei handelt es sich weniger um Namedropping, sondern um unbewusste (?) Hierarchisierung. R. spottet über die, denen er sich überlegen fühlt, schweigt aber über die, die er bewundert. "Es ist gewissermaßen ein Nach-unten-Treten. (. . .) Er schreibt über meine Freunde, aber über Susan Sontag schweigt er." Auch deshalb, so muss man hinzufügen, weil R. zu diesem Zeitpunkt längst weiß, dass er nicht Susan Sontag oder Joan Didion oder gar Pierre Bourdieu werden kann, sondern höchstens der Pate eines regionalen männerbündischen Intellektuellenzirkels.
"Vor allen Dingen möchte ich im Nachhinein auch nicht böse auf Herrn Rutschky sein", schreibt Degens an einen Freund. Das gelingt ihm, bis während einer Studioaufnahme im Gespräch mit Miriam Zeh über autofiktionales Schreiben die Wut in ihm hochsteigt und beinahe zwei Seiten zorniger Abrechnung folgen, dies aber auf hohem reflexiven Niveau. Das Selfie ohne Selbst ist an keiner Stelle ohne (Selbst-)Reflexion, und das macht den Rang dieses großen kleinen Buches aus. JOCHEN SCHIMMANG
Marc Degens:
"Selfie ohne Selbst".
Berenberg Verlag, Berlin 2022. 83 S., br., 18,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.07.2022In den Abgründen der Autofiktion
Von den Tagebüchern seines Mentors Michael Rutschky fühlte sich Marc Degens tief gekränkt. Dann schrieb er ein Buch darüber
Ein Mann, Autor und Verleger, öffnet die PDF-Datei mit dem dritten Band der Tagebücher eines verstorbenen Kollegen, der sein Mentor war und den er bewundert. In das Suchfeld tippt er seinen Namen ein, in der Hoffnung, keinen Treffer zu erzielen. „Meine Hoffnung erfüllt sich nicht.“ Das auf Stellen hin Lesen hat etwas Raubvogelartiges und setzt Suchbefehle voraus. Es ist auf „scharfe“ Stellen aus, bei denen es einrasten kann. Oder ein Verdacht treibt die Lektüre voran, der sich der verräterischen Signalwörter sicher ist, die ihn erhärten können. Eifersüchtige oder Zensoren lesen auf Stellen hin, aber auch Philologen, die einem Motiv auf der Spur sind.
Es verwundert nicht, dass der derzeitige Erfolg der „Autofiktion“ mit einem heftigen Aufschwung einer Elementarform dieser alten Kulturtechnik verbunden ist, der Namenssuche. Komme ich vor? Kommt X vor, oder Y? Und wie komme ich weg, kommt X, kommt Y weg? Zwar gilt theoretisch die Formel, dass sich die schreibende Person im Text in eine „Ich-Figur“ verwandelt und diese „Literarisierung“ alle erwähnten Personen erfasst. Aber die Lebensnähe des Genres bringt es mit sich, dass die leibhaftigen Namensträger kaum umhin können, ihr Gegenüber im Text mit ihren Selbstbildern zu vergleichen.
So druckt im Frühjahr 2019, als der Berenberg Verlag ihm ein PDF mit dem dritten Band der Tagebücher des Essayisten Michael Rutschky zuschickt, Marc Degens die insgesamt 32 Treffer seiner Namenssuche aus und hält seinen Lektüreeindruck so fest: „Ich würde mich als so eine Art leicht dümmlichen Dampfplauderer charakterisieren. Ein genetisch degenerierter Spross einer Alkoholikersippe. Doof, hübsch anzusehen, aber zu dick. Mich stören die vielen Verdrehungen und Ungenauigkeiten in den Gesprächszusammenfassungen. Die Stoßrichtung stimmt, doch die Details sind ungenau und es fehlen die Zwischentöne.“
Sein Mentor, der im März 2018 an Krebs verstorben war, hatte das Material für diesen Band seinem Nachlassverwalter Jörg Lau und seinem Freund, dem Merkur-Redakteur Kurt Scheel übergeben, der die Druckfassung erstellte. Als das Buch unter dem Titel „Gegen Ende. Tagebuchaufzeichnungen 1996-2009“ erschien, war auch Scheel tot, er hatte sich Ende Juli 2018 das Leben genommen. Zuvor hatte er ein Vorwort fertiggestellt und darin das Wort „unwohlwollend“ erfunden, um das Verletzende, Bloßstellende im Schreiben Rutschkys, das auch ihn selbst betraf, in einer Weise zu bezeichnen, die das gemeinsame Ideal der Coolness und Souveränität nicht ganz aufgab. Schon während der Editionsarbeit hatte er in seinem Blog über diese düstere Seite des Materials berichtet.
Am Ende hatte er schweren Herzens dem Freund und Freundschaftsverräter attestiert, ein bedeutendes Buch geschrieben zu haben. Eine große Rolle spielte dabei, dass Rutschky nicht in der ersten Person von sich sprach, sondern mit dem Chiffre „R.“. Das ließ sich als Gütesiegel der „Literarisierung“ deuten. Nun also musste Marc Degens auf den wenigen Seiten, die er ausdruckte, lesen, er sei ein dicker Dampfplauderer, der Bücher in den Urlaub zwar mitnehme, aber nicht lese. Das schmale Buch, das er nun geschrieben hat, ist aus dem Kränkungspotenzial dieser wenigen Seiten hervorgegangen. Es ist selbst Autofiktion, entlanggeschrieben am Leben des Gekränkten.
Degens berichtet, wie er vom Tod des Mentors erfährt, dessen Bücher aus dem Regal zieht, nebeneinanderlegt, fotografiert und das Bild postet. Wie er nach der Lektüre der Namensstellen nur noch unwillig an einer Kollektivlesung aus den Tagebüchern im Berliner Literaturhaus teilnimmt. Wie er mit Freunden über Rutschky, spricht, die Rezensionen liest und kommentiert. Wie ihn während einer Rundfunkaufnahme in Hamburg, bei der er sein Verlagsprogramm vorstellen darf, Wut und Enttäuschung überkommen und er im Mentor plötzlich nur noch die „Sensationsgier“, das „toxische Männlichkeitsdenken“, das „unangenehme Treten nach unten und Buckeln nach oben“ sieht.
Die „Reihe für Autofiktionen“, die er verlegt, gibt es nur, weil Marc Degens daran glaubt, „dass in diesem Feld einige der zur Zeit interessantesten literarischen Texte entstünden, was auch mit dem Bedeutungsabfall, was auch mit dem Bedeutungsabfall anderer literarischer Gattungen zu tun habe, etwa dem Roman, erwachsen aus der starken Konkurrenz zu Fernsehserien, Streaming, Social media, Computer und Rollenspielen.“ Er ist ein Kollateralschaden des Aufblühens der Autofiktion, zu dem er begeistert beiträgt. Am Ende kopiert er eine Idee des Mentors, der in der Nachwendezeit einer Nummer seiner Zeitschrift „Der Alltag“ den Titel gegeben hatte: „Wie erst jetzt die DDR entsteht.“ Für die DDR setzt Degens Rutschky ein, in einer nicht eben schmeichelhaften Rolle. Das Schlussbild friert ihn als Westberliner Pendant zu Sascha Anderson ein, als Verräter mitten im Kreis, der diesen, wenn nicht an die Stasi, so doch ans Publikum verrät.
Aber nicht diese Revanche ist die markantestes Geste dieses Buches, sondern die Konsequenz der Suche nach dem eigenen Namen, die Nicht-Lektüre des Resttextes. Mitten im Buch besucht er einen befreundeten Journalisten hervor, der Rutschkys Tagebuch gelesen, mit ihm nahestehenden Autoren über den Text gesprochen hatte und darüber einen ausführlichen Artikel geschrieben hatte. Diesem Journalisten berichtet er, „dass ich das Tagebuch nur überflogen und nicht gelesen habe und nur meine Stellen, die vorgelesenen Passagen aus dem Literaturhaus und die Zitate aus den Besprechungen kenne“. So bleibt ein Text ungelesen, der sich in den peinlichen Selbstentblößungen eines alternden Mannes, dem Hadern mit den Grenzen des eigenen Erfolgs, dem Unwohlwollen gegenüber den Mitmenschen nicht erschöpft. Ungelesen bleiben die Toten der älteren Generation, die Kindheit und Jugend in den vielen Traumprotokollen, ungelesen die epiphanischen Momente der Erfahrung des Naturschönen, in denen der soziologische Feinmaler, als der Rutschky berühmt wurde, beiseite tritt, weil es gilt, die Lichtspiele über einer Landschaft in Rügen in Worte zu fassen.
Der Index, auf den Marc Degens das letzte Buch seines Mentors setzt, ist eine Abwehrmauer. Sie schränkt die Begeisterung für Autofiktion allenfalls praktisch ein, ohne theoretisch-reflexive Effekte. Die Kränkung rivalisiert im übrigen mit der Restverehrung, die er dem Mentor entgegenbringt. Dieser Restverehrung entspringt das Kompliment, der Mentor habe in seinen Tagebuchbänden im Grunde eine Romantrilogie geschrieben, bestehend aus einem „Angestelltenroman“, einem „Wenderoman“ und nun einem „Künstlerroman“. Das Lob klingt ein wenig hohl. War nicht die Romanform eben noch vollkommen ausgelaugt, zu nichts mehr zu gebrauchen und musste dringend von der Autofiktion abgelöst werden? Und wie kann Degens das Prädikat „Künstlerroman“ einem Text anheften, den er doch gar nicht gelesen hat? Steht das nicht quer zu dem Satz von Wolfgang Herrndorf, den er zustimmend zitiert: „Weil Literaturkritik sich mit Werkkritik immer wenig aufhält, rutscht das dann immer gleich ins Persönliche“?
Schon in den unmittelbaren Reaktionen auf den dritten Band von Rutschkys Tagebüchern war die Formel allgegenwärtig, hier habe jemand in seinem letzten Buch doch noch den Roman geschrieben, nach dem er sich immer gesehnt habe. Die Vergabe des Romanprädikats war aber nur ein Abwehrzauber gegen die Zumutungen der Autofiktion. Das Buch von Degens zeigt, wie schwach dieser Abwehrzauber ist.
LOTHAR MÜLLER
Für den dritten Band musste
das Wort „unwohlwollend“
erfunden werden
„Ich würde mich als so eine Art leicht dümmlichen Dampfplauderer charakterisieren. Ein genetisch degenerierter Spross einer Alkoholikersippe.“ – Marc Degens (re.) über Michael Rutschkys Kommentare zu Marc Degens.
Foto: Imago; martha Ka
Marc Degens: Selfie ohne Selbst. Berenberg Verlag, Berlin 2022. 88 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Von den Tagebüchern seines Mentors Michael Rutschky fühlte sich Marc Degens tief gekränkt. Dann schrieb er ein Buch darüber
Ein Mann, Autor und Verleger, öffnet die PDF-Datei mit dem dritten Band der Tagebücher eines verstorbenen Kollegen, der sein Mentor war und den er bewundert. In das Suchfeld tippt er seinen Namen ein, in der Hoffnung, keinen Treffer zu erzielen. „Meine Hoffnung erfüllt sich nicht.“ Das auf Stellen hin Lesen hat etwas Raubvogelartiges und setzt Suchbefehle voraus. Es ist auf „scharfe“ Stellen aus, bei denen es einrasten kann. Oder ein Verdacht treibt die Lektüre voran, der sich der verräterischen Signalwörter sicher ist, die ihn erhärten können. Eifersüchtige oder Zensoren lesen auf Stellen hin, aber auch Philologen, die einem Motiv auf der Spur sind.
Es verwundert nicht, dass der derzeitige Erfolg der „Autofiktion“ mit einem heftigen Aufschwung einer Elementarform dieser alten Kulturtechnik verbunden ist, der Namenssuche. Komme ich vor? Kommt X vor, oder Y? Und wie komme ich weg, kommt X, kommt Y weg? Zwar gilt theoretisch die Formel, dass sich die schreibende Person im Text in eine „Ich-Figur“ verwandelt und diese „Literarisierung“ alle erwähnten Personen erfasst. Aber die Lebensnähe des Genres bringt es mit sich, dass die leibhaftigen Namensträger kaum umhin können, ihr Gegenüber im Text mit ihren Selbstbildern zu vergleichen.
So druckt im Frühjahr 2019, als der Berenberg Verlag ihm ein PDF mit dem dritten Band der Tagebücher des Essayisten Michael Rutschky zuschickt, Marc Degens die insgesamt 32 Treffer seiner Namenssuche aus und hält seinen Lektüreeindruck so fest: „Ich würde mich als so eine Art leicht dümmlichen Dampfplauderer charakterisieren. Ein genetisch degenerierter Spross einer Alkoholikersippe. Doof, hübsch anzusehen, aber zu dick. Mich stören die vielen Verdrehungen und Ungenauigkeiten in den Gesprächszusammenfassungen. Die Stoßrichtung stimmt, doch die Details sind ungenau und es fehlen die Zwischentöne.“
Sein Mentor, der im März 2018 an Krebs verstorben war, hatte das Material für diesen Band seinem Nachlassverwalter Jörg Lau und seinem Freund, dem Merkur-Redakteur Kurt Scheel übergeben, der die Druckfassung erstellte. Als das Buch unter dem Titel „Gegen Ende. Tagebuchaufzeichnungen 1996-2009“ erschien, war auch Scheel tot, er hatte sich Ende Juli 2018 das Leben genommen. Zuvor hatte er ein Vorwort fertiggestellt und darin das Wort „unwohlwollend“ erfunden, um das Verletzende, Bloßstellende im Schreiben Rutschkys, das auch ihn selbst betraf, in einer Weise zu bezeichnen, die das gemeinsame Ideal der Coolness und Souveränität nicht ganz aufgab. Schon während der Editionsarbeit hatte er in seinem Blog über diese düstere Seite des Materials berichtet.
Am Ende hatte er schweren Herzens dem Freund und Freundschaftsverräter attestiert, ein bedeutendes Buch geschrieben zu haben. Eine große Rolle spielte dabei, dass Rutschky nicht in der ersten Person von sich sprach, sondern mit dem Chiffre „R.“. Das ließ sich als Gütesiegel der „Literarisierung“ deuten. Nun also musste Marc Degens auf den wenigen Seiten, die er ausdruckte, lesen, er sei ein dicker Dampfplauderer, der Bücher in den Urlaub zwar mitnehme, aber nicht lese. Das schmale Buch, das er nun geschrieben hat, ist aus dem Kränkungspotenzial dieser wenigen Seiten hervorgegangen. Es ist selbst Autofiktion, entlanggeschrieben am Leben des Gekränkten.
Degens berichtet, wie er vom Tod des Mentors erfährt, dessen Bücher aus dem Regal zieht, nebeneinanderlegt, fotografiert und das Bild postet. Wie er nach der Lektüre der Namensstellen nur noch unwillig an einer Kollektivlesung aus den Tagebüchern im Berliner Literaturhaus teilnimmt. Wie er mit Freunden über Rutschky, spricht, die Rezensionen liest und kommentiert. Wie ihn während einer Rundfunkaufnahme in Hamburg, bei der er sein Verlagsprogramm vorstellen darf, Wut und Enttäuschung überkommen und er im Mentor plötzlich nur noch die „Sensationsgier“, das „toxische Männlichkeitsdenken“, das „unangenehme Treten nach unten und Buckeln nach oben“ sieht.
Die „Reihe für Autofiktionen“, die er verlegt, gibt es nur, weil Marc Degens daran glaubt, „dass in diesem Feld einige der zur Zeit interessantesten literarischen Texte entstünden, was auch mit dem Bedeutungsabfall, was auch mit dem Bedeutungsabfall anderer literarischer Gattungen zu tun habe, etwa dem Roman, erwachsen aus der starken Konkurrenz zu Fernsehserien, Streaming, Social media, Computer und Rollenspielen.“ Er ist ein Kollateralschaden des Aufblühens der Autofiktion, zu dem er begeistert beiträgt. Am Ende kopiert er eine Idee des Mentors, der in der Nachwendezeit einer Nummer seiner Zeitschrift „Der Alltag“ den Titel gegeben hatte: „Wie erst jetzt die DDR entsteht.“ Für die DDR setzt Degens Rutschky ein, in einer nicht eben schmeichelhaften Rolle. Das Schlussbild friert ihn als Westberliner Pendant zu Sascha Anderson ein, als Verräter mitten im Kreis, der diesen, wenn nicht an die Stasi, so doch ans Publikum verrät.
Aber nicht diese Revanche ist die markantestes Geste dieses Buches, sondern die Konsequenz der Suche nach dem eigenen Namen, die Nicht-Lektüre des Resttextes. Mitten im Buch besucht er einen befreundeten Journalisten hervor, der Rutschkys Tagebuch gelesen, mit ihm nahestehenden Autoren über den Text gesprochen hatte und darüber einen ausführlichen Artikel geschrieben hatte. Diesem Journalisten berichtet er, „dass ich das Tagebuch nur überflogen und nicht gelesen habe und nur meine Stellen, die vorgelesenen Passagen aus dem Literaturhaus und die Zitate aus den Besprechungen kenne“. So bleibt ein Text ungelesen, der sich in den peinlichen Selbstentblößungen eines alternden Mannes, dem Hadern mit den Grenzen des eigenen Erfolgs, dem Unwohlwollen gegenüber den Mitmenschen nicht erschöpft. Ungelesen bleiben die Toten der älteren Generation, die Kindheit und Jugend in den vielen Traumprotokollen, ungelesen die epiphanischen Momente der Erfahrung des Naturschönen, in denen der soziologische Feinmaler, als der Rutschky berühmt wurde, beiseite tritt, weil es gilt, die Lichtspiele über einer Landschaft in Rügen in Worte zu fassen.
Der Index, auf den Marc Degens das letzte Buch seines Mentors setzt, ist eine Abwehrmauer. Sie schränkt die Begeisterung für Autofiktion allenfalls praktisch ein, ohne theoretisch-reflexive Effekte. Die Kränkung rivalisiert im übrigen mit der Restverehrung, die er dem Mentor entgegenbringt. Dieser Restverehrung entspringt das Kompliment, der Mentor habe in seinen Tagebuchbänden im Grunde eine Romantrilogie geschrieben, bestehend aus einem „Angestelltenroman“, einem „Wenderoman“ und nun einem „Künstlerroman“. Das Lob klingt ein wenig hohl. War nicht die Romanform eben noch vollkommen ausgelaugt, zu nichts mehr zu gebrauchen und musste dringend von der Autofiktion abgelöst werden? Und wie kann Degens das Prädikat „Künstlerroman“ einem Text anheften, den er doch gar nicht gelesen hat? Steht das nicht quer zu dem Satz von Wolfgang Herrndorf, den er zustimmend zitiert: „Weil Literaturkritik sich mit Werkkritik immer wenig aufhält, rutscht das dann immer gleich ins Persönliche“?
Schon in den unmittelbaren Reaktionen auf den dritten Band von Rutschkys Tagebüchern war die Formel allgegenwärtig, hier habe jemand in seinem letzten Buch doch noch den Roman geschrieben, nach dem er sich immer gesehnt habe. Die Vergabe des Romanprädikats war aber nur ein Abwehrzauber gegen die Zumutungen der Autofiktion. Das Buch von Degens zeigt, wie schwach dieser Abwehrzauber ist.
LOTHAR MÜLLER
Für den dritten Band musste
das Wort „unwohlwollend“
erfunden werden
„Ich würde mich als so eine Art leicht dümmlichen Dampfplauderer charakterisieren. Ein genetisch degenerierter Spross einer Alkoholikersippe.“ – Marc Degens (re.) über Michael Rutschkys Kommentare zu Marc Degens.
Foto: Imago; martha Ka
Marc Degens: Selfie ohne Selbst. Berenberg Verlag, Berlin 2022. 88 Seiten, 18 Euro.
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