Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: In der katholischen Kirche haben Heilige und Seligen eine sehr lange Geschichte und Tradition. Sie nehmen bei den Gläubigen einen besonderen Platz ein und werden von vielen Menschen verehrt. Diese Verehrung der Heiligen ist dabei im Sinne von Hochschätzung und Bewunderung, der sogenannten „veneratio“, zu verstehen und sollte nicht darüber hinausgehen, denn die tatsächliche Verehrung „adoratio“ gebühre nur Gott. Die Anfänge dieser Hochachtung gehen dabei nicht, wie viele es fälschlich vermuten, auf die Apostel zurück, sondern in erster Linie auf die Verehrung von Märtyrern im zweiten Jahrhundert und wurde erst in späterer Zeit auf die Apostel ausgeweitet. Im vierten Jahrhundert kam es sodann zur Ausweitung der Heiligenverehrung auf Personen der monastischen Welt und einzelne Bischöfe. Im Laufe der Zeit ehrte die Kirche viele verschiedene Menschen und ernannte sie zu Heiligen und Seligen, wie zum Beispiel Martin von Tours, Franz von Assisi, Hildegard von Bingen und viele mehr. Diese Menschen zeichneten sich durch besondere Taten aus, die sie während ihres Lebens vollbrachten und dienen anderen Christen als Vorbilder für ihr eigenes Leben. Aber wer waren diese Menschen, dass sie die spezielle Ehrung erhielten und als Selige beziehungsweise Heilige bezeichnet werden? Um diese Frage zu beantworten, bietet es sich an, das Leben und Wirken einer dieser Personen näher zu betrachten. Bei der Wahl des Heiligen für eine nähere Untersuchung bietet sich das durch den neuen Papst Franziskus hervorgerufene Interesse am Orden der Jesuiten an. Papst Franziskus ist nicht nur der erste aus Südamerika stammende Papst, sondern auch der erste aus den Reihen der Gesellschaft Jesu. Dieser Orden stellt in vielen Punkten etwas Besonderes dar, da er sich von Grund auf sehr von anderen Ordensgemeinschaften unterscheidet. Er wurde im Laufe der Geschichte des Öfteren kritisiert und in vielen Ländern Europas sogar verboten. Nichtsdestotrotz besteht er immer noch und listet zum jetzigen Zeitpunkt 51 Heilige sowie 148 Selige, die dem Orden entstammen, auf. Einer von ihnen ist der Ordensgründer Ignatius von Loyola selbst, dessen Biografie sich selbst wie eine Heiligenlegende liest und sich somit im Besonderen für eine nähere Betrachtung anbietet. Aber wer war Ignatius von Loyola eigentlich? Wie lebte er sein Leben und was machte ihn zu etwas Besonderem, so dass er von der katholischen Kirche in den Stand eines Heiligen erhoben wurde?