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Das Rhythmusproblem des hochmittelalterlichen Liedes gilt als unlösbar, seit die Diskussion vor mehr als vierzig Jahren zu einem kontroversen Stillstand gekommen ist. Sang man alle Lieder der Troubadours und Trouvères im 3/4-Takt, oder war den Melodien ein akzentloses, gregorianisches Schweben eigen? Die moderne Aufführungspraxis, die uns ein Klangbild vermitteln möchte und sich sonst gern als >historisch informiert …mehr

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Produktbeschreibung
Das Rhythmusproblem des hochmittelalterlichen Liedes gilt als unlösbar, seit die Diskussion vor mehr als vierzig Jahren zu einem kontroversen Stillstand gekommen ist. Sang man alle Lieder der Troubadours und Trouvères im 3/4-Takt, oder war den Melodien ein akzentloses, gregorianisches Schweben eigen? Die moderne Aufführungspraxis, die uns ein Klangbild vermitteln möchte und sich sonst gern als >historisch informiert< bezeichnet, fischt in diesem Fall im Trüben. Eine bisher missverstandene Notenschrift, die kurzlebige semi-mensurale Notation, schafft jetzt eine neue Ausgangslage. Sie bildet rhythmische Strukturen ab und entzieht neugregorianischen Spekulationen den Boden. Stattdessen werden Versfuß-Architekturen erkennbar, die sich je nach Liedtyp mehr oder weniger variantenreich manifestieren. Im Fokus von Robert Lugs Studie steht die Metrik des romanischen Singverses, ein gemeinsames Forschungsfeld von Romanistik und Musikwissenschaft.

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Autorenporträt
"Robert Lugs Buch bietet, so darf ohne Übertreibung festgestellt werden, nichts Geringeres als den Durchbruch zur Lösung des Rhythmusproblems des hochmittelalterlichen Liedes, das über ein Jahrhundert lang als unlösbar galt. Überzeugend bringt er die beiden bis heute konkurrierenden Rhythmustheorien zur finalen Implosion, um dann eine neue Sicht zu begründen. Der umfassend belegte Befund, dass das einstimmige Lied des Mittelalters auf Versfuß-Architekturen beruht, ohne den rhythmischen Zwängen der modalen Polyphonie zu unterliegen, ist nicht nur für die Klärung notationsgeschichtlicher Fragen bedeutsam, sondern wird darüber hinaus auch alle künftigen Vorstellungen vom Klangbild des mittelalterlichen Liedes gründlich verlebendigen und prägen." -Harmut Möller, Die Musikforschung, Heft 1/2020