Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: „Und ich will so lange weiter vordringen, bis ich irgend etwas Gewisses, oder, wenn nicht anderes, so doch wenigstens das für gewiß erkenne, daß es nichts Gewisses gibt.“ (René Descartes: „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“) Mit der ebenso berühmten wie evidenten Einsicht des cogito, ergo sum hatte Descartes´ Streben nach einer unerschütterlichen Gewissheit bekanntlich ein Ende gefunden. Diese faszinierende Suche nach einem archimedischen Punkt unserer Erkenntnis kommt in heutigen Zeiten eher der Arbeit des Sisyphus als der eines Wissenschaftlers gleich. Die umgreifende Relativität unserer Erkenntnisse ist zu einem fundamentalen Prinzip nicht nur innerhalb der Philosophie und Geisteswissenschaften, sondern innerhalb der öffentlichen Meinung westlicher Kulturkreise überhaupt avanciert. Dabei hat gerade die Besinnung auf den elementaren Stellenwert der Sprache für die Erzeugung und Strukturierung unseres Wissens einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung. Die Reflexion auf das eigene Bewusstsein wurde im Zuge der linguistischen und pragmatischen Wende durch eine Reflexion auf unsere sprachlich-kommunikativen Voraussetzungen substituiert. Wer heute also wissen will, was er wissen kann, kommt an einer Analyse der Möglichkeiten und Leistungen von sprachlicher Kommunikation nicht vorbei. Welche Art von Wissen erlaubt uns die Sprache eigentlich? Liegt der Grund für den modernen Wissensrelativismus womöglich schon in der Sprachlichkeit unserer Einsichten? Oder sind wir vielleicht doch, vielleicht gerade durch Sprache in der Lage, absolutes, unfehlbares und universales Wissen zu formulieren? Der Fallibilismus Karl Poppers und die Transzendentalpragmatik Karl-Otto Apels geben zwei kontradiktorische Antworten auf diese Fragen. Die grundsätzliche Fehlbarkeit unseres Wissens steht hier den invarianten und unfehlbaren Voraussetzungen des Argumentierens und Kommunizierens gegenüber. Doch wie kommen zwei derart unterschiedliche Ansichten zustande, wenn sich beide Ansätze auf die semiotische Erkenntnistheorie von Charles S. Peirce gründen? In diesem Buch finden sich damit nicht nur jene Argumente und Problemstellungen, die den Kern der Diskussion über die Grenzen und Möglichkeiten unseres expliziten Wissens ausmachen; denn darüber hinaus gibt die kritische Auseinandersetzung mit Fallibilismus und Transzendentalpragmatik Antworten auf die Frage nach angemessenen Interpretationen der semiotischen Erkenntnistheorie von Charles S. Peirce.