Als Student war er mit einer Frau aus Deutschland befreundet, jetzt ist Yoshiro uralt und stellt sich vor, dass er die Frau anrufen würde und fragen, ob ihre Enkel und Urenkel gesund seien. Was sie essen würden. Ob sich auch in Deutschland die Umwelt verändert habe wie in Japan. Er malt sich aus, Hildegard zu besuchen, einmal nach Europa reisen! Nach einer Katastrophe hat Japan alle Verbindungen zur Außenwelt gekappt. Yoshiro sorgt für seinen Enkel Mumei. Die Kinder der Katastrophe werden schwach und krank geboren, aber zugleich sind sie bereits alt und weise, fröhlich und ein Hoffnungsschimmer. Mumei ist frei von Selbstmitleid und Pessimismus. Als das alltägliche Leben in Tokyo immer schwieriger wird, versucht eine geheime Organisation, ein Heilmittel für die Kinder der Katastrophe zu finden, mit Mumei ... Entstanden ist der Roman vor dem Hintergrund der so genannten Dreifachkatastrophe in Japan am 11. März 2011. Es ist eine Beschreibung der Welt nach einer apokalyptischen Katastrophe. Darunter schimmern weitere Geschichten durch. Nebenbei bietet der Roman (für Kenner und an Japan Interessierte) auch eine Art Psychogramm der Japaner*innen, Geschichte und Kultur. Die extreme, postapokalyptische Situation steht im Konstrast zur leichtfüßigen, glasklaren Sprache Yoko Tawadas, in der das Unnormale als das Normale geschildert wird. Was es in der Welt, von der dieser Roman handelt, ja auch ist. Dennoch ist ist das keine negative Utopie, keine Weltuntergangsfiktion und auch kein aufmunternder Durchhalteroman. Es liest sich wie eine Erzählung über das Leben unter dem Aspekt seiner Unentrinnbarkeit. Ob die Menschen es wollen oder nicht. »Ein existentialistischer Roman ohne Pathos. Camus oder Kafka hätten ihn nicht schreiben können.«
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