Radiomoderationen prägen den Charakter eines Senders und schaffen Identitätsangebote für die anvisierte Zielgruppe. Als Alltagsbegleiter mit Nebenbei- Funktion korrespondieren sie mit dem Höreralltag und sind kulturprägend. Clara Luise Finke bietet eine Systematisierung des Feldes Radiokommunikation mit einer interdisziplinären Zusammenführung zentraler Begriffe und Merkmale von Moderationen, Senderidentität und Formatspezifik. Mit einer breit angelegten, multimodalen Form-Funktions-Analyse zeigt sie auf, wie Radiomoderationen gestaltet sind, um eine zielgruppenspezifische, individuelle Senderidentität zu transportieren und inwiefern sie damit Alltagsästhetik erzeugen. Die Analyseergebnisse bieten zudem wertvolle Impulse für die Aus- und Weiterbildung von Moderatorinnen und Moderatoren. Clara Luise Finke hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) Sprechwissenschaft und Phonetik studiert und 2018 ihre Promotion in diesem Fach abgeschlossen. Sie war als freie Mitarbeiterin beim Rundfunk, als Trainerin für Rhetorik und Sprecherziehung sowie als Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerbildung der MLU im Bereich Stimme und Kommunikation tätig. Seit 2019 ist sie Bereichsleiterin der Sprechwissenschaft an der Universität Leipzig.
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