Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Germanistik), Veranstaltung: Thomas Manns "Doktor Faustus", Sprache: Deutsch, Abstract: „Doktor Faustus“, das Alterwerk, welches Thomas Mann mit 67 Jahren zu schreiben begann, hat ihn, über drei Jahre und acht Monate hinweg, viel Anstrengung und fast das Leben gekostet. Er selbst schreibt, man möge seine Krebserkrankung, „demWerk zur Last zu legen, daß wie kein anderes an mir gezehrt und meine innersten Kräfte in Anspruch genommen hat.“1Der Stoff wuchs sich mit der „fehlerhaftenNeigung ‚Zauberberg’-artige Formen und Dimensionen“2anzunehmen zu einem fast 700-seitigen Roman aus. Ein beeindruckendes Gebilde voller Anspielungen und biographischem Material, dessen Handlung, nur scheinbar eine Künstlerbiographie, voller Nebenstränge und Exkurse ist. In diesem ausufernden Werk nimmt der Erzähler Serenus Zeitblom eine Schnittstellenfunktion ein - er hält Handlungsstränge und Zeitebenen zusammen, muss als Stellvertreter des humanistischen Bildungsbürgertums herhalten und zu alledem noch für die „Durchheiterung“3des Romans sorgen. Thomas Mann lädt seiner ungewöhnlichen Erzählerfigur damit eine große Bürde auf, unter der die Einheit und Glaubwürdigkeit der Figur teilweise zu zerbrechen droht. Diese Arbeit will einerseits die Funktionen Zeitblom im Buch aufzeigen, andererseits aber auch die Dehn- und Bruchstellen aufzeigen, die bei einer näheren Untersuchung der Figur Zeitblom offensichtlich werden.