Osho ist zu seiner Zeit sehr revolutionär gewesen, und es ist wichtig und richtig, dass er Sexualität aus dem religiös-tabuisierten Rahmen herauszieht, der auch heute noch vielen Menschen den Umgang mit der eigenen Sexualität erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Viele Ansichten teilte ich beim
Lesen und fand es erfrischend, in welcher Klarheit Osho die Bigotterie der westlichen Kultur und…mehrOsho ist zu seiner Zeit sehr revolutionär gewesen, und es ist wichtig und richtig, dass er Sexualität aus dem religiös-tabuisierten Rahmen herauszieht, der auch heute noch vielen Menschen den Umgang mit der eigenen Sexualität erschwert, wenn nicht gar unmöglich macht. Viele Ansichten teilte ich beim Lesen und fand es erfrischend, in welcher Klarheit Osho die Bigotterie der westlichen Kultur und der religiösen Verbote an den Pranger stellt, allerdings hat er auch sehr drastische Ansichten, wie etwa, dass Behinderte besser gar nicht erst geboren würden, damit deren Seele einen gesunden Körper aufsuchen könne oder dass Homosexuelle keine richtigen Menschen seien. Freilich muss man auch den zeitlichen Hintergrund beachten, doch ein Mensch, der sich einerseits sehr tolerant gibt und "Liebe für [ausnahmslos] alle Menschen" propagiert, muss damit rechnen, hinterfragt zu werden, wenn er sich so feindlich gegenüber bestimmten Personengruppen äußert. Wenn man sich dann noch tiefer mit dem Hintergrund von Osho und dessen Leben auseinandersetzt, stößt man auch auf solche Abgründe wie Drogenkonsum (den er selbst offen verurteilte und in seinen Kommunen strikt ablehnte) und eher bedenkliche Lebensumstände in seinem Ashram. Insofern kann ich dem Werk zwar teilweise etwas abgewinnen, aber - wie bereits ein anderer Rezensent anmerkte - man muss sehr darauf achten, die Spreu vom zweifelsohne immer noch vorhandenen Weizen zu trennen.