Wie kann sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche - welche auch in familiärem Kontext auftritt - in pädagogischen Institutionen vorkommen, wo Heranwachsende professionell-pädagogischen Fachkräften und einem pädagogischen System anvertraut werden? Das Ziel dieser Arbeit war es, begünstigende Faktoren für die Entstehung sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in pädagogischen Institutionen auf theoretisch-wissenschaftlicher Grundlage am Beispiel der Odenwaldschule zu untersuchen. Diese ist zwar ein historisches Phänomen, sie beinhaltet jedoch Strukturen, die auf die Gegenwart anwendbar sind. Die Arbeit legt zunächst die geschätzte Prävalenz von sexualisierter Gewalt dar, danach werden theoretisch-allgemein übertragbare Faktoren für die Entstehung sexualisierter Gewalt in Institutionen sowie weitere (allgemeine) Faktoren am Beispiel der Odenwaldschule herausgearbeitet. Im Sinne der allgemeinen Faktoren untersucht die Autorin Täterprofil, den Charakter totaler Institutionen, asymmetrische Machtkonstellationen zwischen Erziehern und Kindern, Familialisierung und unreflektierte Nähe-Distanz-Verhältnisse. Darauf aufbauend steht im zweiten Teil der Untersuchung das System Odenwaldschule im Fokus. Hierzu betrachtet die Autorin binnenstrukturelle Faktoren, die Instrumentalisierung des pädagogischen Eros, das Wegschauen von Mitwissenden und zuletzt die Sprechbarrieren von Betroffenen.
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