Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sex Sells. Dieses aus der internationalen Werbeindustrie bekannte Motto ist nicht nur aus phraseologischer Sichtweise der gegenwartsprachlichen Sprachwissenschaft bedeutsam. Diachron betrachtet gab es zahlreiche Autoren und Verfasser, die sich mit der Intimität der menschlichen Sexualität frivol, obszön oder gar abstoßend befasst haben und damit dem Leser die Position des Voyeurs erlaubten. So ist die literarische Auseinandersetzung mit der körperlichen Zweisamkeit eben keinesfalls ausschließlich ein Phänomen der Gegenwart, sondern ist epochen- und gattungsübergreifend anzutreffen. Sei es Marquis de Sade, der mit seinen Veröffentlichungen Sexualität teilweise pervertierte, in dem er durch seine Ausführungen eine Sexualität des „Widersittlichen, des Bösen, Satanischen“ evozierte und somit zum Skandalon wurde oder die Beschreibung des Sündenfalls innerhalb der Bibel. Sexualität wurde seit je her – mal mehr oder mal weniger explizit – als Themenstoff verwendet. Im Fokus dieser Forschungsarbeit steht die implizite Darstellung sexueller Handlungen. Die Decodierung und Interpretation sexueller Metaphorik ist dabei ein zentraler Bestandteil, um die Forschungsfrage, wie sexuelle Handlungen in der Novellistik des Mittelalters verschriftlicht wurde, erkenntnisbringend beantworten zu können. Im Folgenden soll mit Blick auf den aktuellen Forschungsstand das Märe „Die halbe Birne“ in Hinblick auf die Realisierung sexueller Metaphorik betrachtet werden. Der methodische Zugang zum Thema stellt eine Literaturanalyse dar. So definieren Webster und Watson diese Forschungsmethode als solide Grundlage mit welcher es möglich sei, die Menge der existierenden Erkenntnisse darzulegen und im Anschluss daran aufzuzeigen in welchen Bereichen weitere Forschung angestrebt werden sollte.