Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Führung und Personal - Sonstiges, Note: 1,5, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem der Sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz ist nicht neu - es existiert, seitdem es außerhäusliche Frauenerwerbsarbeit gibt. Die Thematisierung des Problems in Unternehmen und der Öffentlichkeit ist dagegen eine relativ neue Erscheinung. Wie bei vielen anderen Themen auch, wurde Sexuellen Belästigung in den USA, im Vergleich zu Deutschland, verhältnismäßig früh diskutiert. Bei Sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz handelt es sich nicht um eine Randerscheinung; laut verschiedener Erhebungen in der Europäischen Union (EU) werden 40-50% der Arbeit-nehmerinnen belästigt. Das zeigt, dass es sich um ein dem normalen Arbeitsalltag zugehöriges Problem zu handeln scheint. Dabei beschränken sich die negativen Auswirkungen von Sexuellen Belästigung nicht nur auf die direkt betroffenen Personen, für die die Belästigung häufig dazu führt, dass sie den Spaß an ihrem Beruf verlieren, psychisch angespannt sind und sich ausgeliefert fühlen. Die Folgeerscheinungen wie Stress, Ängste, Depressionen und Aggressionen, können auch die Arbeitsleistung und -zufriedenheit beeinträchtigen. Konkrete Auswirkungen wären beispielsweise der Abbruch der Karriere, der Verlust des Arbeitsplatzes und Arbeitsunfähigkeit. Öffentliche Diskussion und Enttabuisierung sind die wichtigsten Voraussetzungen für strukturelle Veränderungen. Ohne eine öffentliche Auseinandersetzung über die- bis vor wenigen Jahren nachhaltig verleugnete und totgeschwiegene- Problematik können Betriebe und Verwaltungen kein Problembewusstsein entwickeln. Enttabuisierung ist ein schwieriger und konfliktreicher Lernprozess, der sich zwischen radikalen Forderungen auf der einen und heftigem Widerstand auf der anderen Seite bewegt. Noch von wenigen Jahren wurde das Problem „Sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz“ auch von Frauenbeauftragten und Gleichstellungsstellen kaum wahrgenommen. Selten, aber doch zunehmend häufiger meldeten sich Frauen, die sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz erlebt hatten, mit dem Wunsch nach Unterstützung. Vor allem aber offenbarte sich das Ausmaß des berührten Tabus: In weit größerem Maße als bei anderen Benachteiligungen und Diskriminierungen von Frauen im Arbeitsleben werden bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz Widerstände und Abwehr lebendig. Sie reichen vom Herunterspielen und InfragestelIen des Konfliktgehalts bis zu scharfen Angriffen auf die persönliche Glaubwürdigkeit der Klägerin. [...]