Bachelorarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,3, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Veranstaltung: Sexualpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, welche besonderen Bedürfnisse Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung bezüglich sexueller Bildung haben und wie die Soziale Arbeit die sexuelle Selbstbestimmung dieses Personenkreises im Alltag fördern kann. Menschen mit geistiger Behinderung sind selbst im Erwachsenenalter oftmals noch sehr unaufgeklärt. Sexualität ist allerdings ein wichtiger Faktor für die Identitätsentwicklung und entgegen verbreiteter Vorurteile auch für Menschen mit Behinderung von erheblicher Bedeutung. Aufgrund von jahrelangen Stigmatisierungsprozessen dominierten lange Zeit repressive Konzepte sowohl die Theorie als auch die Praxis der Sexualpädagogik. In den letzten Jahren wurde das Thema Sexualität in Bezug auf Menschen mit Behinderung allerdings zunehmend enttabuisiert und eine Normalisierung der Lebensverhältnisse angestrebt. Aufgrund dessen wird Selbstbestimmung mittlerweile als zentrales Leitprinzip für die pädagogische Arbeit postuliert. Sowohl Sexualität als auch sexuelle Bildung und sexuelle Selbstbestimmung stellen ein menschliches Grundrecht dar. Trotzdem ist in der pädagogischen Praxis ein (wohlmeinender) Paternalismus gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung noch häufig vertreten. Eine (sexuell) selbstbestimmte Lebensführung kann allerdings nur realisiert werden, wenn andere Menschen dies auch zulassen und fördern. Zudem findet die gesellschaftliche Vermittlung von Sexualität als soziale Kompetenz vor allem im Kindes- und Jugendalter statt, weshalb die Wissensvermittlung und Ermöglichung von Erfahrungsräumen in dieser Zeitspanne besonders bedeutsam ist.
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