Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: "keine", Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Sexuelle Gewalt gegen Menschen mit einer Behinderung gilt in unserer Gesellschaft immer noch als ein großes Tabuthema. Dieses Tabu ist geprägt durch die Einstellung, Menschen mit Behinderungen haben keine Sexualität und seien „geschlechtslose Wesen“. Auch heute noch wird in vielen Einrichtungen das aktive Ausleben von Sexualität von Menschen mit einer Behinderung unterdrückt, teilweise sogar verboten u.a. durch die Vorgaben der jeweiligen Institutionen. Menschen mit einer Behinderung werden viel zu selten aufgeklärt und ihnen mangelt es an Wissen über sexuelle Gewalt. Dadurch haben sie Schwierigkeiten Grenzüberschreitungen als solche wahrzunehmen. Aufgrund ihrer besonderen Hilfsbedürftigkeit und Abhängigkeit sind sie besonders gefährdet Opfer von sexueller Gewalt zu werden. In existentiellen Lebensbereichen, wie etwa bei der täglichen Körperpflege, bei Toilettengängen etc. sind sie vom Betreuungspersonal abhängig. Sexuelle Übergriffe sind hier ohne direkte körperliche Gewaltanwendung leicht möglich. Um zielgerichtet die Thematik meiner Hausarbeit zu behandeln, habe ich zunächst eine Begriffsdefinition von sexueller Gewalt vorgenommen und in einem nächsten Schritt diesen feministischen Definitionsansatz begründet. Mich hat besonders die Fragestellung interessiert, weshalb gerade Menschen mit einer Behinderung zu der Risikogruppe Opfer von sexueller Gewalt zu werden, zählen. Anschließend führe ich eine Studie von den Autoren Zemp et al. auf, die sich mit dem Thema sexuelle Gewalt gegenüber Menschen mit einer Behinderung auseinandergesetzt haben.