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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied1 ist seit seiner Wiederentdeckung Mitte des achtzehnten Jahrhunderts immer wieder ideologisch Instrumentalisiert worden. Diente es Anfang des 19. Jahrhunderts zur Befriedigung patriotischer Affekte, so half es nach der gescheiterten Revolution 1848 dem Bürgertum seine Ohnmacht gegenüber dem Staat zu kompensieren, während es unter dem Nationalsozialismus zur Stütze eines blinden Gefolgschaftskultes…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Nibelungenlied1 ist seit seiner Wiederentdeckung Mitte des achtzehnten Jahrhunderts immer wieder ideologisch Instrumentalisiert worden. Diente es Anfang des 19. Jahrhunderts zur Befriedigung patriotischer Affekte, so half es nach der gescheiterten Revolution 1848 dem Bürgertum seine Ohnmacht gegenüber dem Staat zu kompensieren, während es unter dem Nationalsozialismus zur Stütze eines blinden Gefolgschaftskultes verwertet wurde.2 Auch die neuere Forschung schrak nicht davor zurück, diesen Text zum Beweis ihrer Ideen zu berufen und stilisierte beispielsweise Brünhild zur Zeugin eines untergegangenen Matriarchats3. Selbstverständlich ist es nicht unproblematisch, Verbindungen zwischen literarischer Fiktion und der Realität herstellen zu wollen, mir wird es in dieser Arbeit jedoch um ein Phänomen gehen, das sehr wohl einen (leider noch immer aktuellen) Wirklichkeitsbezug aufweist: Karin Stuchly stellt fest, dass „sexuelle Gewalt [...] nicht sexuellen Zwecken, sondern der Artikulation von Gewalt und auch der Herrschaft über eine Frau [dient].“4 Der Begriff sexuelle Gewalt meint: „alle Formen sexueller Bedrohung, Übergriffe, Einmischung und Ausbeutung sowie [...] Belastungen ohne physische Schädigungen[,] oder Penetration“5. *** *** *** 1Die folgende Ausgabe wird von mir verwendet: Das Nibelungenlied 1. Mittelhochdeutscher Text und Übertragung. Hrg. v. Brackert, Helmut. 27. Auflage. Frankfurt a. M. 2001. 2 ebd., S. 2. 3 Classen, Albrecht: The Defeat of the Matriarch Brünhild in the Nibelungenlied. With Some Thoughts on Matriarchy as Evinced in Literary Texts. In: „Waz sider da geschah“. American- German Studies on the Nibelungenlied. Text and Reception. Hrsg. v. Werner Wunderlich und Ulrich Müller. Göppingen 1992, S. 89- 110. 4 Stuchly, Karin: Frauen auf der Flucht. Das psychische, physische und soziale Befinden von weiblichen Flüchtlingen infolge von Flucht, Vertreibung und den Lebensbedingungen im Asylland. http://www.zebra.or.at/doc/frauen-flucht/sexuelle-gewalt.htm (Zugangsdatum: 02.04.03). 5 UNHCR: Sexuelle Gewalt gegen Flüchtlinge. Richtlinien zur Vorbeugung und Reaktion. Bonn 1997, Seite 1.