Bachelorarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,0, Hochschule Ludwigshafen am Rhein, Sprache: Deutsch, Abstract: Einige werden vielleicht die Initiative "Klicksafe.de" kennen, welche von der Europäischen Union initiiert und gefördert wird. In einem für den Fernsehmarkt produzierten Werbespot klingeln mehrere Personen an der Türe eines Einfamilienhauses. Zunächst Rechtsradikale, dann ein Commander aus einem Ego-Shooter. Sie möchten alle zu Klaus. Die Mutter von Klaus macht die Tür auf und zeigt ihnen den Weg. Plötzlich steht die kleine Anna neben der Mutter und ein Mann erscheint in der Tür. Dieser fragt Anna, ob sie mal einen richtigen Hasen sehen möchte. Abschließend wird die Aufschrift "Im wirklichen Leben würden sie ihre Kinder schützen, dann machen sie es doch auch im Internet" eingeblendet. Der Grund, warum ich den Werbespot an dieser Stelle erwähne, ist ein anderer als der Präventionsgedanke. Mich interessiert das Bild des Mannes, der die kleine Anna mitnimmt, um ihr einen Hasen zu zeigen. Es handelt sich nämlich um das gesellschaftliche Bild eines Täters, der Kinder sexuell missbraucht. Leicht korpulent, Glatze, Trenchcoat, Brille, Herrenhandtasche und womöglich alleinstehend. Spannenderweise ist gerade dieses Bild weit verbreitetet in unserem gesellschaftlichen Denken. So sieht er aus; der nette Onkel von nebenan. Schaut man sich Filme aus jüngster oder vergangener Zeit an, die diese Thematik aufnehmen, mündet das Bild in die gleiche Richtung. Das gesellschaftliche Bild des klassischen Sexualstraftäters. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass sich mein eigenes Bild vom beschriebenen zu Beginn dieser Arbeit nicht sonderlich unterschied. Bewusst bleibe ich bei meiner Beschreibung bei der männlichen Form, weil auch dies zu dem gesellschaftlichen Bild dazugehört. "Frauen missbrauchen keine Kinder!", dies ist auch eine gesellschaftlich verankerte Meinung. Auch für mich war dieser Gedanke neu. Das klassische gesellschaftliche Bild eines Sexualstraftäters definiert sich nicht über äußerliche Merkmale, sondern durch die Tatsache, dass es sich um einen Mann handelt.
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