Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2,3, Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Erst in den letzten Jahren sind sexuelle Gewalterfahrungen von Kindern immer mehr an die Öffentlichkeit gekommen. Vor allem in den Medien, sei es im Fernsehen oder in der Zeitung, ist dieses Thema heute fast jeden Tag aktuell. Ein entscheidender Grund dafür war die Frauenbewegung und später auch die Kinderschutzbewegung, die betroffene Mädchen und Frauen politisch unterstützte. Ausgehend von den daraus entstandenen Hilfsangeboten (Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Frauen- und Mädchenhäuser...) hatten immer mehr betroffene Mädchen und Frauen den Mut, ihr Schweigen zu brechen und offen über ihre erlebten Mißbrauchserfahrungen zu sprechen. Die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik zeigen diese Entwicklung: Während 1987 „nur“ 11000 Fälle von sexuellem Mißbrauch bekannt waren, gab es 1997, 10 Jahre später, schon 17000 registrierte Fälle (vgl. Bundeskriminalamt 2001). Ausgehend von dieser Tatsache ist auch diese Arbeit entstanden. Auch ich möchte mich mit diesem Thema auseinandersetzen und so etwas Licht in diese Problematik bringen. Dabei gehe ich sowohl auf die Sicht der Kinder als auch auf die Sicht der Erwachsenen ein, die die Kinder sexuell mißbrauchen. Am Anfang dieser Arbeit erfolgt eine Begriffsklärung, um ein besseres Verständnis über dieses Thema zu erlangen (vgl. Kapitel 1). Im zweite Kapitel werden epidemiologische Fakten aufgezeigt, so daß vor allem geschlechtsspezifische Unterschiede (in Bezug auf die Täter und auf die Opfer) deutlich werden. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit der hohen Dunkelziffer und zeigt Argumente sowohl aus Sicht der Täter als auch aus Sicht der Opfer auf. Das vierte Kapitel gibt einen geschichtlichen Überblick über sexuelle Kindesmißhandlungen, um zu verdeutlichen, daß Gewalt gegen Kinder kein neues Phänomen ist, sondern schon seit Jahrtausenden praktiziert wird. Im 5. Kapitel werden zwei verschiedene Erklärungsansätze für den sexuellen Mißbrauch an Kindern dargestellt und diskutiert. Im Unterschied zu den ersten fünf Kapiteln gehen die letzten zwei Kapitel nur auf die Situation der betroffenen Kinder ein. Das sechste Kapitel zeigt mögliche Folgen für die sexuell mißbrauchten Kinder auf, denn oft weisen die betroffenen Kinder nur durch diese nonverbalen Signale bzw. Auffälligkeiten auf den Mißbrauch hin. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den rechtlichen Möglichkeiten, durch die ein Kind vor dem Täter geschützt werden kann.