Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 1,7, Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Gewaltanwendungen gegen Kinder hat es wahrscheinlich schon immer gegeben und sie werden sich nach wie vor wohl auch nicht gänzlich unterdrücken lassen. Eine Form davon ist die sexuelle Gewalt, die erst Anfang der achtziger Jahre vermehrt zur Sprache kam. Diese Tatsache ist erstaunlich, da sexuelle Misshandlungen und Ausbeutungen von Mädchen und Jungen heute fast täglich ein Thema der Medien ist. Trotz dieser Entwicklungen existieren in der öffentlichen Meinung noch viele Vorurteile. So stellen sich die Leute einen Sexualstraftäter als alten, triebhaften Mann vor, der im Park auf junge Mädchen lauert. Über Mädchen als potentielle Opfer wird häufig gesagt, dass sie als kleine "Lolitas" ihre sexuellen Reize an älteren Männern ausprobieren wollen. Diese Vorurteile gilt es zu widerlegen, was allein durch eine ausreichende Aufklärung über sexuellen Missbrauch gelingt. Das Jugendbuch "Gute Nacht, Zuckerpüppchen" von Heidi Hassenmüller [Hassenmüller, Heidi: Gute Nacht, Zuckerpüppchen. Hamburg: Rowohlt, 19. Auflage 2005.] trägt dazu bei, dass die Informationen weiter getragen werden und sich die Opfer nicht mehr allein gelassen fühlen. Im Seminar "Randgruppenliteratur" beschäftigten wir uns ein Semester lang mit der Literatur von Randgruppen, wie beispielsweise Gefangenenliteratur, Literatur psychisch kranker Menschen oder auch Missbrauchsopfern. Unter diesen sozialen Randgruppen versteht man gesellschaftliche Gruppierungen, die aus verschiedenen Gründen nicht in die Gesellschaft integriert sind oder marginalisiert leben. Nach der Lektüre vieler Beispiele kamen die Seminarteilnehmer zu dem Ergebnis, dass durch diese besondere literarische Gattung starke Gefühle der Autoren zum Vorschein kommen und dass das Schreiben sie in gewisser Weise befreit bzw. wie eine Therapie für sie ist. In dieser Arbeit möchte ich mich besonders auf das Thema "Sexueller Missbrauch im Kinder- und Jugendbuch" beschränken, da es mich persönlich am meisten berührt hat, und habe für die Analyse "Gute Nacht, Zuckerpüppchen" von Heidi Hassenmüller ausgewählt.