Da sich Sherlock Holmes für die Mumifizierungstechniken der alten Ägypter interessiert, reist er gemeinsam mit David Tristram und dessen Frau nach Alexandria. Dort treffen sie auf den Archäologen Doktor Jones, der händeringend nach einer verloren gegangenen Landkarte aus dem Besitz von Major Wallace
sucht, die er sich nicht ganz legal von dessen Assistenten ausgeborgt hatte. Holmes nimmt den…mehrDa sich Sherlock Holmes für die Mumifizierungstechniken der alten Ägypter interessiert, reist er gemeinsam mit David Tristram und dessen Frau nach Alexandria. Dort treffen sie auf den Archäologen Doktor Jones, der händeringend nach einer verloren gegangenen Landkarte aus dem Besitz von Major Wallace sucht, die er sich nicht ganz legal von dessen Assistenten ausgeborgt hatte. Holmes nimmt den Auftrag an und trifft nicht nur auf den zwielichtigen koptischen Priester Menas, der einen illegalen Kunsthandel betreibt, taucht auch bald über die erste Leiche auf und dann verschwindet auch noch die Frau des Majors.
Der bereits siebte Fall für den Meisterdetektiv, der inkognito als Sven Sigerson unterwegs ist, führt den genialen Ermittler nach Ägypten. Der Titel des Buches ist allerdings etwas irreführend, denn eine Pyramide wird hier allenfalls als Besichtigungsobjekt erwähnt und ein Geheimnis gibt es auch nicht, zumindest keines, das im Zusammenhang mit einer Pyramide stünde. Überhaupt ist der Krimifall diesmal ein wenig unstrukturiert, Holmes und Tristram stolpern von einem Rätsel zum nächsten ohne auch nur für das vorher gehende eine Lösung zu haben. Die Sache mit der Landkarte löst sich wie von selbst auf und auch die Mördersuche erweist sich als recht zäh, da waren die vorherigen Bände der Autorin wesentlich spannender. Auch Holmes selbst wirkt nicht so souverän wie sonst, brilliert er doch gewöhnlich mit seinen überragenden Fähigkeiten und Analysemethoden, so bekommt der Leser davon diesmal nur sehr wenig geboten. Natürlich wird Adlatus David Tristram des Öfteren gescholten, weil er mal wieder kleine Details vernachlässigt und der Meisterdetektiv behält seine Erkenntnisse auch wie gewohnt für sich, irgendwie wirkte das Ganze am Ende auf mich aber zu konstruiert und verzettelt, ein roter Faden fehlt dem Krimi diesmal eindeutig.
Dafür kann die Autorin mit der Schilderung ihrer Charaktere überzeugen, Holmes gewohnt eigenbrötlerisch, David Tristram stets auf der falschen Fährte und etwas nörgelig, Doktor Jones und Major Wallace die typischen Engländer die sich den Einheimischen überlegen fühlen. Hier wurden mit viel Liebe zum Detail Charaktere entworfen, die durchweg überzeugen. Sehr gut gelungen ist auch der historische Hintergrund, der diesmal aus Kairo und Alexandria besteht und den Leser in eine exotische Kulisse mit einer gänzlich anderen Kultur eintauchen läßt. Land, Leute und das englische Kolonialleben sind sehr gut eingefangen und vermitteln viel Lokalkolorit.
FaziT: interessante Charaktere und ein stimmiger historischer Hintergrund sind hier die Pluspunkte, der Krimifall ist diesmal leider ziemlich zäh und unstrukturiert.