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Philip Roth is the voice of our times.
In a sequence of intimate conversations with some of the most influential and insightful writers of the twentieth century, Roth explores the importance of region, politics and history in their work and that of their predecessors.
What qualities helped Primo Levi survive the demented laboratory of Auschwitz? What does Milan Kundera make of being denounced as a subversive writer in communist Czechoslovakia? What does Edna O'Brien think drove generations of Irish writers into exile?
Between colleagues and friends there is a startling candour seldom
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Produktbeschreibung
Philip Roth is the voice of our times.

In a sequence of intimate conversations with some of the most influential and insightful writers of the twentieth century, Roth explores the importance of region, politics and history in their work and that of their predecessors.

What qualities helped Primo Levi survive the demented laboratory of Auschwitz? What does Milan Kundera make of being denounced as a subversive writer in communist Czechoslovakia? What does Edna O'Brien think drove generations of Irish writers into exile?

Between colleagues and friends there is a startling candour seldom found in formal interviews, a sense that the guard is dropped, the ideas unbounded, as the conversations crackle with an urgency of ideas. Shop Talk is a literary symposium of the highest calibre, profoundly revelatory and consistently enlightening.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Philip Roth was born in Newark, New Jersey on 19 March 1933. The second child of second-generation Americans, Bess and Herman Roth, Roth grew up in the largely Jewish community of Weequahic, a neighbourhood he was to return to time and again in his writing. After graduating from Weequahic High School in 1950, he attended Bucknell University, Pennsylvania and the University of Chicago, where he received a scholarship to complete his M.A. in English Literature.

In 1959, Roth published Goodbye, Columbus - a collection of stories, and a novella - for which he received the National Book Award. Ten years later, the publication of his fourth novel, Portnoy's Complaint, brought Roth both critical and commercial success, firmly securing his reputation as one of America's finest young writers. Roth was the author of thirty-one books, including those that were to follow the fortunes of Nathan Zuckerman, and a fictional narrator named Philip Roth, through which he explored and gave voice to the complexities of the American experience in the twentieth- and twenty-first centuries.

Roth's lasting contribution to literature was widely recognised throughout his lifetime, both in the US and abroad. Among other commendations he was the recipient of the Pulitzer Prize, the International Man Booker Prize, twice the winner of the National Book Critics Circle Award and the National Book Award, and presented with the National Medal of Arts and the National Humanities Medal by Presidents Clinton and Obama, respectively.

Philip Roth died on 22 May 2018 at the age of eighty-five having retired from writing six years previously.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.03.2004

Viele Zungen im Kopf und keine Sprache
Die Kafka-Bellow Connection: Im Gespräch mit Schriftstellerkollegen findet Philip Roth zu sich selbst / Von Peter Demetz

Zu unserem Glück war Philip Roth in früheren Jahrzehnten, und vor dem Scheitern seiner Ehe mit der Schauspielerin Claire Bloom, noch nicht der Eigenbrötler von heute, der sich gern in sein Haus in den nördlichen Hügeln von Connecticut zurückzieht. Er liebte es, in die weite Welt zu reisen, nach New York, Paris, Jerusalem, Prag oder London, und über seine Bücher und die Sorgen seiner Kollegen zu reden, die auch die seinen waren. Sein erster Essayband, "Reading Myself and Others" (1975), noch deutlich egozentrisch, erschien vor fast dreißig Jahren, ehe er noch seine Meisterromane schrieb, "The American Novel" oder "Der menschliche Makel".

Der neue Band "Shop Talk - Ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk" knüpft in seinen Interviews, Aufsätzen und Überlegungen chronologisch fugenlos an den jüngeren Essayband an, verrät aber eine neue weltliterarische Selbstsicherheit, geht gerne und weitherzig auf die Situation der Freunde ein, auch der neuen in Mitteleuropa, und beschäftigt sich (mit Ausnahme eines polemischen Briefwechsels mit Mary McCarthy) mit den eigenen Interessen auf indirekte Art, durch lenkende Fragen und diskrete Einwände. Roth will nicht aus seiner Rolle fallen, ein "Romancier eher als Jude" (das "eher" ist da von sehr fragiler Art).

Roth wird niemals vergessen, daß er als Enkel einer armen und gläubigen jüdischen Immigrantenfamilie in Newark, New Jersey, zur Welt und zu literarischem Bewußtsein kam, und seine Interviews mit Primo Levi, Isaac Bashevis Singer und Aharon Appelfeld erheben immer wieder die Frage nach Familie, Nachbarschaft, Assimilation und Sprache. Der Rationalist Levi will nicht dramatisieren, weder vor noch nach Auschwitz, spricht von zwei "Traditionen", welchen er als Italiener und Jude angehört, als einem "Reichtum" ohne Zwiespalt, und nicht allein für den Schriftsteller; und zweifelt nicht im geringsten an seiner ungebrochenen Loyalität zu seiner Familie und dem Betrieb, dem er zeitlebens als Chemiker und Manager angehörte.

Der sympathische Isaac Bashevis Singer nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er von den assimilierten Juden in Polen spricht, und blickt - als immer noch jiddischer Autor in New York - ein wenig herablassend auf die Kollegen, die es vorgezogen haben, polnisch zu schreiben, "eben nichts Besonderes". Er behauptet standhaft, ein wahrer Schriftsteller könnte nur in seiner Muttersprache schreiben - hier und jetzt eine anachronistische Verallgemeinerung, die sein Kollege Aharon Appelfeld (wie Paul Celan in Czernowitz geboren, ebenfalls in einer Familie, in der vorzüglich Deutsch gesprochen wurde) prompt widerlegt, weil er das strenge Hebräische wählte, als er "mit vielen Zungen im Kopf und keiner Sprache" in Israel anlangte. In einem Zeitalter, in dem so viele Türken und Russen deutsch schreiben, so viele Nordafrikaner italienisch und so viele Pakistani und Serben englisch oder amerikanisch, darf Appelfeld schon zu einer zukünftigen Weltliteratur der selektiven Idiome zählen, die in den Vorstellungen der älteren Muttermilch-Romantiker noch nicht vorkommt.

Philip Roth hat schon als junger Universitätslehrer, in Philadelphia und an anderen Colleges, mit seinen Studenten Franz Kafka gelesen - lange bevor er selbst Kafka variierte (sein David Kepesh verwandelt sich in eine üppige weibliche Brust), eine neue Biographie für Kafka erfand (der schmächtige Prager als Überlebender und Hebräisch-Lehrer in New Jersey) oder, in den siebziger Jahren, in Prag selbst nach Kafkas Spuren suchte. Kafka kehrt immer wieder, vor allem im Dialog mit den Europäern, welche die getreue Kafka-Internationale bilden. Singer, der Kafka erst in den Vereinigten Staaten kennenlernte, wünscht sich eigentlich einen ganz anderen, einen jiddischen Verfasser "ernsthafterer" Romane, nicht soviel Parodie und Karikatur, die er Kafkas "Gefühl" zuschreibt, "keine Wurzeln zu haben". Appelfeld wieder bewundert Kafkas "Deutsch der Habsburgermonarchie", seine eigene Muttersprache, die er allerdings verworfen hat, und blickt, sozusagen durch die Sprache hindurch, auf Kafkas "objektiven Stil" (Handlung statt Interpretation) und fühlt sich geradezu erlöst durch die Entdeckung, "daß sich in seinem Werk hinter den Masken der Unbehaustheit und Heimatlosigkeit ein jüdischer Mensch verbarg, einer, "dessen Innerstes von Geistern heimgesucht und trostlos war".

Franz Kafka hat Roth nach Prag geführt, und es gibt keinen amerikanischen Schriftsteller, der über die Mitteleuropäer (immer mit Ausnahme der Deutschen) besser Bescheid wüßte als er. Das dankt er nicht zuletzt seinen Reiseführern Ivan Klíma und Milan Kundera, und mit ihnen findet er sich inmitten der Konflikte jener Umbruchszeit wieder, an deren Ende Václav Havel, den Roth einen "spielerischen Denker" nennt, ins Prager Schloß einzog - als echter Nachfolger Masaryks, der es einst in der Affäre des fälschlich angeklagten "Ritualmörders" Hilsner wagte, seinen Ruf aufs Spiel zu setzen. (Ein typographischer Fehler des nichtsahnenden amerikanischen Setzers, der Hilsner in "Hossner" verwandelte, ist leider auch in den deutschen Text eingegangen, aber Klíma irrt gewiß, wenn er glaubt, daß der fleißige Masaryk, der gegen die Justizmaschinerie protestierte, besondere Sympathien für den vagabundierenden Taugenichts Hilsner gehegt hätte.) Klíma ist aber der richtige Mann, der Roth über die Erfahrungen der Dissidenten aufklären darf, die hochentwickelte tschechische Samisdat-Kultur, die Prager Allergien gegen den allzu französierenden Kundera (auch die) und die fruchtbare Erinnerung an Kafka als Schriftsteller einer exemplarischen "Redlichkeit" und "Wahrhaftigkeit".

Roth will aber ganz genau wissen, was Klíma als Jude (er wurde als Kind nach Theresienstadt deportiert) über die Prager jüdische Literatur zu sagen hat, und Klíma gesteht offen, daß von jener Zeit der "wunderbaren Vermengungen", die auch eine Epoche des rabiaten Antisemitismus war, wenig blieb, es sei denn ein gesteigerter Sinn für Recht und Unrecht in der Empfindsamkeit der Betroffenen, und das wäre das Geringste nicht. Mit Klíma darf Roth in die Geschichte schweifen, anders als mit Milan Kundera. Dieser spricht am liebsten über seine eigene Arbeit, lokalisiert Böhmen mit Recht in Mitteleuropa, nicht im Schatten Rußlands, denn es hat von Anfang an am "großen Abenteuer der westlichen Zivilisation teilgenommen", und definiert die Theorie seiner postmodern lockeren Romane mit dem Hinweis auf Rabelais, Diderot, Sterne und Musil (wir schreiben das Jahr 1980, und erst in den kommenden Jahren wird sich Kundera immer überzeugter auf Hermann Broch berufen, den er dann, wetterwendisch, ganz vergißt).

Im Finale seines Buches, das so viele prinzipielle Fragen über entscheidende Interessen der Gegenwartsliteratur aufwirft, kehrt Roth ganz zur eigenen Sache zurück und bekennt ohne Zurückhaltung, wen er sich von den Älteren der jüdisch-amerikanischen Literatur zum Vorbild, ja zu seinem "Kolumbus" gewählt hat. Nicht den melancholischen Bernard Malamud, dem er nachtrauert, auch nicht die "Malamudianer", die in Amerika scheitern wie einst im Schtetl, nicht seine merkwürdige Immigrantensprache, "wie ein Haufen zerbrochener Wortknochen". Roth rühmt Saul Bellow, jedes einzelne Buch in einem scharfsinnigen Kommentar, um seiner Vielfalt willen, seiner grenzenlosen Vitalität, in welcher das Tragische, Skurrile, Komische und Libidinöse miteinander wirken. Augie March, einer der Helden Bellows, geht Amerika im "Freistil" an, und es gibt kein anderes Wort, mit dem Roth selber seine erregenden, witzigen und unwiderstehlichen Meisterromane treffender hätte charakterisieren können.

Philip Roth: "Shop Talk". Ein Schriftsteller, seine Kollegen und ihr Werk. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Bernhard Robben. Hanser Verlag, München 2004. 205 S., geb., 17,90 [Euro].

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