Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich VWL - Umweltökonomie, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Max-Weber-Institut), Veranstaltung: Umweltökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: Unser derzeitiges Recht wird sowohl auf privater als auch auf öffentlicher Ebene durchgesetzt. Dieses System hat sich im Verlauf der Zeit stark gewandelt. Während im Mittelalter überwiegend öffentlich Recht durchgesetzt wurde - durch Kaiser, Könige, Gutsherren - wird die Durchsetzung des Rechts heutzutage auch durch private Elemente geprägt - Rechtsanwälte, Privatdetektive sowie Sicherheitsfirmen. Darüber hinaus ist ein Wandel im Umfang gesetzlicher Bestimmungen zu verzeichnen. Das Auftreten neuer Umweltrisiken, die dynamische technische und wirtschaftliche Entwicklung, ein verändertes Umweltbewusstsein und andere Faktoren haben dazu geführt, dass der Umfang des Umweltrechts in den letzten 30 Jahren stetig angewachsen ist. In dem Maße in dem die Verordnungen im Umweltrecht zugenommen haben, steigen die Anreize diese zu brechen und die Notwendigkeit, die Einhaltung dieser Verordnungen zu kontrollieren. Die bisher verfügbare ökonomische Analyse der Befolgung eines Gesetzes steht im Kontext der Ökonomie der Kriminalität ("Economics of Crime"). Die Ökonomie der Kriminalität hat zum Ziel, das Kalkül eines rationellen Straftäters zu analysieren um im Folgenden eine optimale Abwehrstrategie zu identifizieren. Hierfür stehen dem Staat zwei Kontrollmechanismen, die Höhe der Aufdeckungswahrscheinlichkeit und die Höhe der Bestrafung zur Verfügung. Da gerade bei Umweltdelikten oftmals keine direkte Opfer- Täter- Beziehung existiert, wird eine Durchsetzung des Rechts erschwert. Auch öffentlich bereitgestellte Ressourcen zur Kontrolle der Umweltvorschriften, die einer Knappheitsrestriktion unterliegen, bzw. mit alternativen Verwendungen des Leistungsstaates konkurrieren, erschwert eine optimale öffentliche Rechtsdurchsetzung. Es stellt sich die Frage, ob eine vermehrt private Kontrolle sich positiv auf die öffentliche Durchsetzung auswirkt. Können private Inputs von Bürgern, in die öffentliche Durchsetzung von Recht, die Kontrolleffizienz steigern? Welche Mechanismen sind denkbar, um private Beiträge zur Durchsetzung des Rechts zu ermöglichen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen bedarf es zunächst einer Herleitung und Betrachtung der sozialen Verlustfunktion, die für eine ökonomische Analyse privater Rechtsdurchsetzung notwendig ist. [...]
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