Die Arbeit widmet sich einer bisher übersehenen, im öffentlichen Raum gleichwohl hochpräsenten Namenart: Sie untersucht die Namen im Szenegraffiti. Namen sind für die Graffitiszene von zentraler Bedeutung, weil es im Szenegraffiti darum geht, ein Pseudonym zu wählen und dieses möglichst oft und auf individuelle, qualitativ hochwertige Weise im öffentlichen Raum anzubringen. Die Mitglieder der Graffitiszene, die Writer, müssen sich daher im wörtlichen und im übertragenen Sinne "einen Namen machen". Mit ihrer empirisch basierten Arbeit, deren Datengrundlage 11.000 Aufnahmen von Graffitis aus Mannheim bilden, legt die Autorin die erste umfassende wissenschaftliche Beschreibung dieser Namenart vor. Da die Graffitinamen im Fokus stehen, ist die Arbeit in erster Linie der Onomastik zuzuordnen. Um die Pseudonyme angemessen beschreiben zu können, werden in der Untersuchung aber auch Ansätze der Multimodalitäts- und Schriftbildlichkeitsforschung sowie der Linguistic-Landscape-Forschung verarbeitet.
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