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In diesem Buch wird die Thematik des Sicherheitsempfindens von Haftinsassen erstmals aus einem umfassenden, mehrdimensionalen Blickwinkel erforscht. In einer qualitativen Studie stellt die Autorin die Frage, wie Menschen, die in Unfreiheit in einem totalen System untergebracht sind, ihre ganz persönliche Sicherheitslage empfinden. Untrennbar mit den hohen Mauern jeder Strafvollzugseinrichtung ist der Anspruch der Bevölkerung nach Sicherheit vor gefährlichen Straftätern verbunden. Mauern, Stacheldraht und Kameras sind das Sinnbild für den Schutz der Bevölkerung vor der dahinter lauernden…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Buch wird die Thematik des Sicherheitsempfindens von Haftinsassen erstmals aus einem umfassenden, mehrdimensionalen Blickwinkel erforscht. In einer qualitativen Studie stellt die Autorin die Frage, wie Menschen, die in Unfreiheit in einem totalen System untergebracht sind, ihre ganz persönliche Sicherheitslage empfinden. Untrennbar mit den hohen Mauern jeder Strafvollzugseinrichtung ist der Anspruch der Bevölkerung nach Sicherheit vor gefährlichen Straftätern verbunden. Mauern, Stacheldraht und Kameras sind das Sinnbild für den Schutz der Bevölkerung vor der dahinter lauernden Kriminalität. Sie versprechen Sicherung nach außen- aber auch Schutz nach innen? Wie sicher fühlen sich Inhaftierte gemeinsam eingeschlossen mit anderen Tätern, dem vereinnahmenden Regelwerk- und der eher menschenfeindlichen Umgebung eines Gefängnisses ausgesetzt? Zunächst werden der Sicherheitsbegriff und das Sicherheitsverständnis im deutschen Justizvollzug dargelegt. Anschließend ergeht die Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu Sicherheit im Strafvollzug, welche Anknüpfungspunkte für die weitere Forschungsarbeit auf diesem Gebiet liefert. Die vorliegende Studie bezieht sich auf die theoretischen Rahmen der frühen Untersuchungen von Gresham M. Sykes' "The society of captives", sowie Erving Goffmans "Asyle". Konkret werden Goffmans Theorie des Selbstbildangriffs und Sykes' Theorie der Schmerzen des Freiheitsentzuges als Bezugsrahmen genutzt, auf den in den folgenden Ausführungen immer wieder Rückbezug genommen wird. Im Anschluss werden das methodische Vorgehen, der Zugang zum Feld, die Erhebungs- und Auswertungsmethode, sowie das Auswahlverfahren dargelegt. Anhand von qualitativen Interviews mit aus der Haft entlassenen Bewährungshilfe-Probanden, die retrospektiv über ihre Erfahrungen der Inhaftierung berichten, wird das Sicherheitsgefühl im Strafvollzug untersucht. Hierbei widmet sich die Autorin unterschiedlichen Dimensionen von Sicherheit, wie dem Verhältnis zu Bediensteten und Mitgefangenen, dem Gefühl des Eingesperrt-Seins, dem Gesundheitszustand, sowie Kraft-spendenden Faktoren. Die daraus entwickelte theoretische Konzeption der Untersuchung wird an Fallbeispielen und Interviewpassagen veranschaulicht, sodass der Zugang zu den Erfahrungswelten der Inhaftierten möglich wird. Zusammenfassend erfolgt schließlich ein Ausblick zur Bedeutung der Studienergebnisse für die praktische Arbeit im Strafvollzug.
Autorenporträt
Ina Morgenroth wurde 1985 in Ilmenau (Thüringen) geboren und absolvierte nach ihrem Diplomstudium zur Sozialarbeiterin/-pädagogin an der Universität Kassel (2004-2008) das Masterstudium Internationale Kriminologie an der Universität Hamburg (2008-2010). Bereits während ihrer Studienjahre sammelte sie umfangreiche praktische Erfahrungen in der Bewährungshilfe, sowie im Jugendstrafvollzug. So wuchs weiterhin das Interesse der Autorin an der Arbeit mit Straffälligen und deren ganz eigenen Lebenswelten und inneren Befindlichkeiten. In diesem Buch untersucht sie anhand einer eigens durchgeführten qualitativen Studie das bisher wenig erforschte Sicherheitsempfinden von Inhaftierten aus der Retrospektive. Derzeit ist Ina Morgenroth als Wohngruppenleitung in der Sozialtherapeutischen Anstalt Hamburg tätig.