In öffentlichen Diskursen seit dem 11. September 2001 lässt sich ein vielschichtiger Sprachgebrauch von
Sicherheit beobachten. Der Vermutung, dass mit
Sicherheit eine zentrale gesellschaftliche Legitimationsvokabel der jüngeren Vergangenheit vorliegt, geht die vorliegende Studie mit diskurslinguistischen Mitteln der Düsseldorfer Schule nach. In den Diskursen des "11. September 2001", der "Eurokrise" und der "NSA-Affäre" werden die Mechanismen der sprachlichen Etablierung gesellschaftlicher "Sicherheits-Wirklichkeit" analysiert. Die Untersuchung zeigt, wie als "existenziell" perspektivierte Bedrohungsszenarien den Aufstieg von
Sicherheit zu einem politischen Schlüsselbegriff ermöglichen. Mit dessen u. a. aus religiöser, staatstheoretischer und anthropologischer Semantik bezogener persuasiver Kraft werden politisch umstrittene Maßnahmen legitimierbar; entsprechend vehement konkurrieren die politischen Akteure um das Mehrheiten verheißende Etikett der "Sicherheitsgewährleistung". Die in den Diskursen beobachtbaren Konzepte gesellschaftlicher Problemlösung zeugen von "Machbarkeit" und "Beherrschbarkeit" und untermauern die gesellschaftliche Bedeutsamkeit der Leitvokabel
Sicherheit gerade in als Krisen erlebten Zeiten.
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