Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Klima- und Umweltpolitik, Note: 1,7, Universität zu Köln (Politikwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: “Die Arktis ist russisch” postulierte das Duma-Mitglied Artur Chilingarov, nachdem zwei russische Forschungsunterseeboote im Jahr 2007 eine russische Flagge auf dem Meeresboden am geografischen Nordpol platzierten, was ein gewaltiges Medienecho auslöste. Auch aufgrund dieser Aussage wurden Befürchtungen laut, dass die Arktis zum Präzedenzfall eines klimawandelinduzierten Ressourcenkonflikts werden könnte. Ein „Kampf um die Arktis“ könnte gar entbrennen. Einige Akteure haben bereits begonnen spezielle arktische Militäreinheiten auszubilden und es bleibt fraglich ob diese Anstrengungen ausschließlich zivilen Zwecken dienen. Ein komplexes Interessensgefüge existiert in einem Spannungsfeld aus vier NATO-Anrainerstaaten (Dänemark, Kanada, Norwegen, Vereinigte Staaten von Amerika) und Russland, welches erst durch die regionalen Effekte des Klimawandels entstehen konnte. Dieser schreitet immer schneller voran, und in einigen Regionen des Globus werden erste Effekte spürbar. Die am stärksten betroffene Region ist zweifellos die Arktis. Die messbaren Folgen des Klimawandels in der Arktis werden den regionalen Auswirkungen der Erderwärmung zugerechnet. Zu diesen zählen ansteigende Lufttemperaturen, tauende Permafrostböden an den Rändern der Arktis und das Zurückweichen der Gletscher. Diese schreiten nahezu doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt voran. Von herausragender Bedeutung ist jedoch das Abschmelzen des Meereises. Erst durch ein Zurückweichen der Eisfläche und einer zunehmend dünner werdenden Eisdecke wird es wirtschaftlich und technisch möglich sein, in der Arktisregion Bodenschätze zu fördern und Handelsrouten einzurichten. Durch neue Erschließungsmöglichkeiten steigt gleichzeitig das Interesse der Anrainerstaaten die Wege und die regionale Sicherheitslage zu kontrollieren. Vor dem Hintergrund ein Wiederaufflammen des Kalten Krieges am Nordpol zu verhindern, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier 2014: „Klimapolitik ist vorausschauende Sicherheitspolitik”. Auch der Hohe Repräsentant und die Kommission der Europäischen Union haben im März 2008 vor einer „sich ändernden geostrategischen Dynamik der Region mit potentiellen Konsequenzen für die internationale Stabilität und europäische Sicherheitsinteressen“.