Der junge Inder Shayan Amand begibt sich beim Autor in psychoanalytische Behandlung. Schon bald wird sichtbar, dass seine früheren Meditationen an den Ufern des Ganges und andere Begebenheiten an Hermann Hesses Buch 'Siddhartha' erinnern. Aber auch Hesses Leben selbst, der mehrmals in Psychoanalyse war, zeigt Parallelen zu Shayans Entwicklung. Denn so wie für Hesse die Psychoanalyse nicht ausreichte, sondern zudem 'spirituelle' Aspekte notwendig waren, um seinem Leben und Schreiben deutlich Gestalt zu geben, so auch bei Shayan. Seine Therapie deckte viele seiner seelisch unbewussten Erinnerungen und Probleme auf, musste aber um ein meditatives Verfahren ergänzt werden, das der Autor schon vor vielen Jahren modernen wissenschaftlichen Kriterien entsprechend erarbeitet hat. Bei dieser Methode werden formelhafte Worte, die mehrere Bedeutungen in sich enthalten, dazu genutzt, das Unbewusste zu spontan auftretenden Gedanken anzuregen, die leicht zu entschlüsseln sind. Erst damit gelingt es einen ganz tief in Shayans Seele verborgenen Konflikt aufzudecken und ihm so ein reifes Leben zu ermöglichen. Somit halten sich romanhafte Erzählung und Wissenschaft die Waage und führen zu einem narrativ-essayistischem Ergebnis, das dem Leser Einsicht in die Tiefenpsychologie vermitteln, ihm aber auch helfen kann seine Selbstanalyse voranzutreiben.
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