Vor einigen Jahren habe ich von Tim Boltz sein Werk "Weichei" gelesen und war leider nicht so sehr begeistert, da mir der Humor damals nicht wirklich zugesagt hat. Da seitdem eine ganze Zeit verstrichen ist und ich immer bessere Kritiken zu seinen Büchern gelesen habe, wollte ich dem Autor noch
einmal eine Chance geben und es mit seinem neuesten Werk "Sieben beste Tage" versuchen. Leider wollte…mehrVor einigen Jahren habe ich von Tim Boltz sein Werk "Weichei" gelesen und war leider nicht so sehr begeistert, da mir der Humor damals nicht wirklich zugesagt hat. Da seitdem eine ganze Zeit verstrichen ist und ich immer bessere Kritiken zu seinen Büchern gelesen habe, wollte ich dem Autor noch einmal eine Chance geben und es mit seinem neuesten Werk "Sieben beste Tage" versuchen. Leider wollte doch auch das Buch bei mir nicht so ganz zünden, wie ich es erhofft habe.
Der Autor kann schreiben, da gibt es keine Diskussion. Er verleiht seinen Figuren Ecken und Kanten, versucht Dialoge möglichst witzig und gestaltet und nimmt seine Figuren dabei auch gerne auf die Schippe. So weit, so gut. Mein Problem ist jedoch, dass ich den Humor des Autors leider nicht teilen kann. Es gibt zwar hier und da den ein oder anderen witzigen Moment, über den ich schmunzeln konnte, ansonsten empfand ich die meisten skurrilen Momente doch eher zum Fremdschämen und habe eher genervt die Augen verdreht. Auch sonst wurde hier oftmals für meinen Geschmack viel zu übertrieben. Keine einzige Figur ist hier normal, jeder muss in gewisser Art und Weise verrückt sein und man bekommt als Leser immer mehr das Gefühl, dass eine gewisse Normalität absolut langweilig ist.
Berti war für mich eine Figur, die ich nicht unbedingt gemocht, aber dennoch seinen Weg gerne verfolgt habe. Er ist kein wirklicher Sympathieträger und hat sein Leben alles andere im Griff und vegetiert immer mehr vor sich hin. Gleiches gilt auch für die Menschen in seinem Umfeld: Sein Bruder, der an den Rollstuhl gefesselt ist, sein bester Freund, der den ganzen Tag kifft und sein Leben nicht im Griff hat. Beruflich nimmt er eine senile Gräfin aus, indem er mit ihren toten Hund Gassi geht und dafür auch noch Geld bekommt. Also alles in einem nicht unbedingt ein Protagonist, den man wirklich ins Herz schließen möchte. Interessant wird die Geschichte allerdings, als er Mia kennen lernt. Doch auch die Sache hat einen Haken, da sie in den nächsten Tagen operiert werden muss und diese sogar zum Tod führen kann. Er möchte dies jedoch nicht akzeptieren und versucht ihr Herz zu erobern - allerdings auf oftmals sehr skurrile Art und Weise, wo man sich fragt, ob man denn tatsächlich so erobert werden möchte.
Das Cover ist kein wirkliches Highlight, aber dennoch ganz nett und passend zur Geschichte. Für mich jedoch kein Cover, das ich im Regal besonders hervorheben würde. Die Kurzbeschreibung ist dagegen gelungen und hat direkt mein Interesse geweckt, schade nur, dass die Geschichte am Ende doch ganz anders ist, als ich zuvor erwartet habe.
Insgesamt ist "Sieben beste Tage" eine nett gemachte Geschichte, die bei mir allerdings nicht immer zünden konnte, da ich den Humor des Autors stellenweise nicht gemocht habe und es mir oftmals zu aufgesetzt war. Dennoch hat die Geschichte auch durchaus seine unterhaltsame Stellen, sodass Leser des Genres sicherlich auch auf dieses Buch einen Blick werfen sollten.