Der Vater, ehemals erfolgreicher Catcher des Baseballteams »Hansin Fighters«, ist ein Kind im Körper eines Riesen. Im richtigen Leben gelingt ihm nichts mehr, er steht unter der Knute seiner Frau, arbeitet für eine Sicherheitsfirma und trinkt sich ins Elend. Nur seinen Sohn liebt er abgöttisch. So sieht seine Beförderung zum Sicherheitschef eines abgelegenen Staudamms zunächst wie eine letzte Chance aus. Doch schon bevor die kleine Familie umzieht, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Unaufhaltsam wie eine griechische Tragödie entrollt sich das Unheil, das aus dem Vater das »Stauseemonster« und aus seinem Sohn einen Getriebenen macht.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.08.2016NEUE TASCHENBÜCHER
Jeong Yu-jeong
sagt Ja zum Leben
Wasser in allen Aggregatszuständen: Es regnet unablässig, bösartiger Nebel umhüllt das Leuchtturmdorf, und der Staudamm des Seryong-Sees scheint nur darauf zu warten, endlich seine Schleusen zu öffnen. Dann geschieht der Mord an einem elfjährigen Mädchen. Der Kriminalfall dient der südkoreanischen Autorin Jeong Yu-jeong dazu, das Bild einer kalten, kaputten Gesellschaft zu zeichnen: Gewalt und Missbrauch in der Familie, Trinker aus Verzweiflung, zerplatzte Träume. Der Held, der 18-jährige Choi Sowon, sucht Ruhe vor den Albtraumstimmen in seinem Kopf unter Wasser, beim Tauchen: „Fang mich, fang mich doch!“ Ruhig, nüchtern, gar nicht blutrünstig erzählt Jeong das – der Horror stellt sich erst allmählich ein, multiperspektivisch, mit Vor- und Rückblenden, einem Roman im Roman.
Man hat die Autorin als „Koreas Stephen King“ bezeichnet, über ihren Thriller schreibt sie: „Von der Welt zwischen den Tatsachen und der Wahrheit handelt dieser Roman . . . Am Tag, als ich ihn abschloss, wünschte ich mir, um mit Viktor Frankls Worten zu sprechen, dass wir trotz aller Ausweglosigkeit des Daseins ,Ja zum Leben‘ sagen können.“ FLORIAN WELLE
Jeong Yu-jeong: Sieben Jahre Nacht. Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel. Unionsverlag, Zürich 2016. 524 Seiten, 16,95 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Jeong Yu-jeong
sagt Ja zum Leben
Wasser in allen Aggregatszuständen: Es regnet unablässig, bösartiger Nebel umhüllt das Leuchtturmdorf, und der Staudamm des Seryong-Sees scheint nur darauf zu warten, endlich seine Schleusen zu öffnen. Dann geschieht der Mord an einem elfjährigen Mädchen. Der Kriminalfall dient der südkoreanischen Autorin Jeong Yu-jeong dazu, das Bild einer kalten, kaputten Gesellschaft zu zeichnen: Gewalt und Missbrauch in der Familie, Trinker aus Verzweiflung, zerplatzte Träume. Der Held, der 18-jährige Choi Sowon, sucht Ruhe vor den Albtraumstimmen in seinem Kopf unter Wasser, beim Tauchen: „Fang mich, fang mich doch!“ Ruhig, nüchtern, gar nicht blutrünstig erzählt Jeong das – der Horror stellt sich erst allmählich ein, multiperspektivisch, mit Vor- und Rückblenden, einem Roman im Roman.
Man hat die Autorin als „Koreas Stephen King“ bezeichnet, über ihren Thriller schreibt sie: „Von der Welt zwischen den Tatsachen und der Wahrheit handelt dieser Roman . . . Am Tag, als ich ihn abschloss, wünschte ich mir, um mit Viktor Frankls Worten zu sprechen, dass wir trotz aller Ausweglosigkeit des Daseins ,Ja zum Leben‘ sagen können.“ FLORIAN WELLE
Jeong Yu-jeong: Sieben Jahre Nacht. Aus dem Koreanischen von Kyong-Hae Flügel. Unionsverlag, Zürich 2016. 524 Seiten, 16,95 Euro.
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»Jeong erzählt meisterhaft und voller Einsicht in seelische Verwirrungen.« Tobias Gohlis DIE ZEIT