Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Archäologie, Note: 1,7, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Archäologie), Veranstaltung: Quellen und Interpretationen, Sprache: Deutsch, Abstract: Siegel und deren Abdrücke stellen Fundgruppen dar, die im Alten Ägypten als Beglaubigungs- und Eigentumssymbole fungierten. Ihre Funktion lag darin, die gesiegelten Objekte für Dritte zu kennzeichnen (z.B. Hersteller oder Herkunft) und/oder den Verschluss dieser Objekte sicherzustellen. Die Verschlussfunktion diente dem Schutz des Objektes vor unbefugtem Zugriff. (1) Da sie oft aus haltbarem Material, wie z.B. Stein, Ton, Metall (Abb.9), bestanden, stellen sie im archäologischen Befund in Siedlungen eine quantitativ große Fundgruppe dar. Oft finden sich hier Siegelabdrücke auf Verschlüssen von Behältnissen. (2) Weil Siegel und Siegelabdrücke sich auch durch eine Bebilderung und/oder Beschriftung auszeichnen, können sie auf diese Weise zusätzliche Informationen zur Kontextualisierung von Funden liefern. Sie können Informationen zu sehr weit reichenden Kontexten aufweisen, wie z.B. zum kultischen, wirtschaftlichen, administrativen/politischen Bereich; zur Funktion von Gebäuden in denen sie gefunden wurden; auch zur Funktion der gesiegelten Objekte. Zu nennen sind hier beispielsweise Siegelfunde, die Institutionen nennen oder Personen- und Königsnamen aufweisen (Abb.4, Abb.7, Abb.9, Abb.14). Weil vor allem die Abdrücke oft aus Ton oder auch Keramik (gebranntem Ton) bestehen, besteht eine Verwandtschaft zur Fundgruppe Keramik. Aufgrund der Größe der Objekte besteht ebenfalls eine Verwandtschaft zur Fundgruppe Kleinfunde. Da Siegel auch teilweise von Personen getragen wurden, sind sie ebenso mit der Fundgruppe der Amulette verwandt. (3)