Skript aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Reiseratgeber - Reiseführer, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der alljährliche (vor allem) sommerliche Ansturm von Touristen auf italienische Städte, Gefilde und Gestade scheint nach wie vor ungebrochen. Wie die Motten vom Licht werden vor allem die Nordlandbewohner vom Süden angezogen, der nun – nach Wegfall lästiger Grenzkontrollen – frei zugänglich ist. Und das trotz öfterer das Reisen erschwerender Arbeitsniederlegungen, ausgenommen Streiks der Bediensteten an Autobahnmautstellen, wodurch dann die Benutzung dieser Verkehrswege gratis ist. Andere Widerwärtigkeiten wie die meist örtlich begrenzte Beeinträchtigung des Meerwassers durch Ölverschmutzung und andere Verunreinigungen sowie durch gelegentliches Überhandnehmen von Algen oder Feuerquallen finden sich auch in anderen Urlaubsländern. Und manchmal muss man sogar tausende Kilometer im Flugzeug zurücklegen, um am Ende dann auch keine besseren Umweltbedingungen vorzufinden als in unserem Nachbarland. Auch die Wahrscheinlichkeit von lokal begrenzten Schlammlawinen, Erdstößen und Vulkanausbrüchen ist – gemessen an derartigen Vorkommnissen in weit entfernten Ferienregionen – als eher gering einzuschätzen. Es sei denn, die afrikanische Kontinentalplatte drückt wieder einmal gegen die Apulische Platte im Süden des Landes, was dann vor allem Sizilien zu spüren bekommt. Aber auch nordwärts kann es dadurch zu Erschütterungen kommen, wie dies im August und Oktober 2016 leider der Fall war. Und zu Beginn des Jahres 2017 haben sich gleich einmal zwei Naturgewalten zu einem Werk der Zerstörung verbündet, indem ein Erdbeben auch noch eine Schneelawine ausgelöst hat. Es wäre natürlich auch möglich, dass Ätna, Vesuv und ihre Verwandten auf den äolischen Inseln es sich vielleicht wieder einmal anders überlegen und sich – wie auch schon früher - nicht bloß mit Auspusten von Rauchschwaden und Funken begnügen. Bleibt noch die weltweit in allen Urlaubsgebieten und wohl auch in den Herkunftsländern der Feriengäste stets latent vorhandene Gefahr, bestohlen zu werden. Und auch das Preisniveau, das nicht gerade niedrig ist. Was also macht nun dieses Land so anziehend? Worin liegt seine besondere Faszination, dass sogar diverse Unbillen und Widerwärtigkeiten in Kauf genommen werden, um es zu besuchen? Dazu einige Erklärungsversuche.