"e;Ich kenne meinen Vater nicht."e; Nur diesen einen Satz hat Nina, Ende dreiig, von ihrer Mutter gehort, als sie sich das letzte Mal begegnet sind. Nun ist die Mutter tot, und Nina kehrt in ihren Heimatort St. Georgen an der Gusen im oberosterreichischen Muhlviertel zuruck, um gemeinsam mit ihrer betagten Grotante Resl eine Nacht lang Totenwache zu halten. Am Sarg der Mutter will Nina, die unter dem Schweigen und der Gefuhlskalte ihrer Familie ein Leben lang gelitten hat, endlich Klarheit uber ihre Herkunft. Ein Ringen um die Wahrheit entspinnt sich zwischen den beiden so ungleichen Frauen. Nach und nach entfaltet sich eine Familiengeschichte, die auf tragische Weise mit Geschehnissen aus der NS-Zeit verbunden ist. In Rckblenden erzhlt Barbara Stengl die Biografien von Gromutter, Mutter und Tochter und legt dabei ein kaum beachtetes Kapitel der sterreichischen NS-Geschichte offen. Beeindruckend setzt sie das Schweigen des Einzelnen in Bezug zum kollektiven Verdrngen - und beschreibt, wie das eine das andere befrdert. Ein kluger, sprachlich fesselnder Roman darber, wie weit familire und historische Lebenslgen ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen und das Leben aller Beteiligten vergiften, bis sie sich aus diesen Lgen befreien.
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"In ihrem Debüt verknüpft Stengl das Schicksal der Protagonistin Nina mit einem Stück österreichischer NS-Geschichte." (ekz-Publikation (ID 2019/09), Februar 2019) ""Siehst du mich?", Europa Verlag, von Barbara Stengl, wühlt in einer unangenehmen Vergangenheit, wirbelt und rüttelt auf." (CarpeGusta, 10.02.2019) "Barbara Stengls Debütroman ist mutig, ernst, authentisch und gerade deshalb realistisch. Man darf hoffen, dass weitere Romane in dieser Perspektive folgen werden." (taz blogs, 18.04.2019)