Jenseits des Lustprinzips ist eine Abhandlung von Sigmund Freud, die in den Jahren 1919 und 1920 entstand und 1920 veröffentlicht wurde. Ausgehend von einer Analyse des Wiederholungszwangs entwirft Freud eine Konzeption der Verdrängung und des Triebes. Die Abhandlung gilt als Wende in Freuds theoretischer Entwicklung. Die Arbeit enthält drei theoretische Neuerungen: Die Beziehung zwischen dem psychischen System, das die Verdrängung ausübt, und dem Verdrängten wird neu gefasst. Als verdrängende Instanz gilt Freud jetzt nicht mehr, wie in seinen früheren Arbeiten, das Bewusstsein, sondern ein Ich, das in seinem Kern unbewusst ist. Die Triebe werden keineswegs nur vom Lustprinzip beherrscht, also dem Streben, Lust zu gewinnen und Unlust zu vermeiden, wie er früher annahm. Primär ist vielmehr für einen Trieb der Drang, einen früheren Zustand wiederherzustellen. Sigmund Freud (1856-1939) war ein österreichischer Neurologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker. Er war der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Seine Theorien und Methoden werden bis heute diskutiert und angewendet.
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