Die freudsche Lehre kann nicht über bloße historische Rekonstruktion für die Gegenwart verfügbar gemacht werden. Das liegt an dem, was die Psychoanalyse selbst in die Welt gebracht hat: Wenn jedes Denken von der Spaltung in bewusst und unbewusst bestimmt wird, muss man Foucaults Wort von Freud als einem »Diskursbegründer« ernst nehmen. Freuds Werk ist ein work in progress und kein geschlossenes System. Seine eigene Lektüremethode - den »Erzählungen« verstehend und analysierend zu begegnen - versteht Gerhard Zenaty als close reading und unterzieht Freud dieser Überzeugung folgend einer Relektüre.
»Ein Buch, um die Erinnerungen an Lektüren aufzufrischen und diese angeregt weiterzuführen.« Karl-Josef Pazzini, texte, 42/3 (2022) »Einerseits Leitfaden durch das Labyrinth psychoanalytischer Termini und Theorien, andererseits Einführung in das umfangreiche, heterogene Werk Freuds, leistet dieser Band einen wesentlichen Beitrag zur Relektüre von dessen Schriften, zum Verständnis psychoanalytischer Paradigmen als Basis einer Weiterentwicklung subjektivitätszentrierter Theorie und Praxis.« Ulrich Kobbé, www.socialnet.de, 09.01.2023 »Das Buch richtet sich an alle an der Psychoanalyse interessierten und mit ihr beruflich befassten Leser_innen, es ist über die Schulgrenzen hinaus mit Gewinn lesbar. Seine Sicht auf die postfreudianischen Kontroversen ist eine kenntnisreiche und pointierte Orientierungshilfe.« Christian Kläui, RISS, 97 (2022) »Zenatys Arbeit zeichnet sich durch stilistische Eleganz, didaktisches Geschick und profunde Kenntnisse aus. Wer sich seriös mit der Psychoanalyse und ihrem Gründervater auseinandersetzen will, ist mit diesem Buch bestens bedient.« Konrad Paul Liessmann, Der Standard, 15.05.2022 Besprochen in: www.lehrerbibliothek.de, 10.02.2022, Dieter Bach Hausärzt:in, 12 (2022)