»Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht«, schrieb Simone de Beauvoir. Sie war Philosophin, Schriftstellerin, Existenzialistin und eine feministische Ikone. Ihre Romane erhielten renommierte Literaturpreise und »Das andere Geschlecht« hat die Art und Weise, wie wir über Geschlechtergrenzen denken, für immer verändert. Kate Kirkpatricks Buch ist die erste Biografie von Simone de Beauvoir seit der Veröffentlichung ihrer Briefe und der frühen Tagebücher - vor allem die erst kürzlich erschienenen Briefe an ihren Geliebten Claude Lanzmann werfen ein neues Licht auf ihre Beziehung zu Jean Paul Sartre. Kirkpatrick beschreibt kenntnisreich und spannend, wie sich Beauvoirs Denken und ihr Selbstverständnis entwickelt haben.
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Wie sich die Zeiten überlagern: Als Simone de Beauvoir 1947 in die USA reiste, war sie entsetzt von der Diskriminierung der Schwarzen, berichtet Rezensentin Claudia Mäder: Sie traf Intellektuelle wie Richard Wright, las Gunnar Myrdals berühmte Studie "The Negro Problem and the Modern Democracy" und wollte daraufhin ebenfalls so ein einschneidendes Buch schreiben - über die Frau! Für Mäder ist es in vielerlei Hinsicht an der Zeit für eine Neubewertung der französischen Ikone, und die britische Philosophin schafft dafür mit ihrer Biografie ein hervorragendes Fundament, versichert die Kritikerin. Denn auf Grundlage bisher nicht ausgewerteter Schriften kann sie nachweisen, dass Beauvoir sehr wohl eine eigenständige Denkerin gewesen ist, die sich nicht im Feminismus erschöpfte und sich durchaus auch in Widerspruch zu Jean-Paul Sartres Philosophie setzte. Außerdem ermöglicht ihr Kirkpatrick eine fairere Sicht auf das freie, aber komplexe Liebesverhältnis zu Sartre. Eine kritischere Auseinandersetzung mit Beauvoirs Mao-Verehrung hätte dieser Biografie und ihrer Protagonistin allerdings keinen Abbruch getan, schließt Mäder.
© Perlentaucher Medien GmbH
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