Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Medien und Künste), Veranstaltung: Einführung in die soziologische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwiefern ist eine „Frau“ von der patriarchalen Gesellschaft in ihrem Denken und Handeln beeinflusst? Welche sozialen Strukturen und geschichtliche Ereignisse haben dazu geführt, dass eine Frau sich als „das Andere“ konstituiert und ihre Zukunft danach ausrichtet? Wie lässt sich der Begriff „Frau“ definieren? Mit diesen Fragen setzt sich Simone de Beauvoir in ihrem Werk "Das andere Geschlecht" auseinander, um das es in dieser Arbeit gehen soll. Das Buch war vielleicht nicht der Auslöser, jedoch Dreh- und Angelpunkt der Frauenbewegung in den späten 1960er-Jahren. Viele feministische Aktivistinnen setzten sich mit ihren Thesen in eigenen Schriften auseinander, wie zum Beispiel Betty Friedan mit „The Femine Mystique“. Das berühmte Zitat „Man ist nicht als Frau geboren, man wird es“ verweist auf zwei mögliche Interpretationen: Zum einen unterstreicht es die Passivität (das „Gemacht werden“) der Frau, zum anderen die Aktivität der Frau, das passive Bild von ihr zu untermauern. So vertritt de Beauvoir einerseits die Ansicht, das Mädchen würde im Laufe der Kindheit zu einer Frau erzogen werden und lerne, sich dem Mann hinzugeben und in Relation zum Mann zu definieren. Zum anderen betont Simone de Beauvoir die Art und Weise, wie die Frau selbst zu ihrem eigenen Los beiträgt. Dadurch, dass die Frau keinen Ausweg aus ihrer Situation sähe, verharre sie in ihrem Zustand und überlasse dem Mann das Handeln und Denken. In ihrem Werk analysiert Simone de Beauvoir die Prozesse, die zu diesem allgemeinen Rollenverständnis einer „Frau“ geführt haben. Dabei beruft sie sich unter anderem auf ihre eigene gelebte Erfahrung, die marxistische Ideologie, die Psychoanalyse Freud‘s und die politischen und religiösen Strukturen der Gesellschaft.