Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,3, Justus-Liebig-Universität Gießen (Anglistik), Veranstaltung: Proseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Schrille Polizeisirenen, laute Straßengeräusche und weit entfernt prasselnder Regen bilden einen starken Kontrast zu einer offenbar romantischen Zusammenkunft zweier Personen. Sie treffen sich auf einer dunklen Penthouse-Terrasse, abseits einer langweiligen Partygesellschaft. Trotz nächtlicher Dunkelheit und Düsternis, spiegelt sich stilvolle Eleganz und Romantik im roten Abendkleid und den vollen, roten Lippen der jungen Lady wider. In der sonst schwarz-weißen Umgebung leuchten ihre Augen unnatürlich grün auf. Ein Gewitter naht. Regen kündigt das scheinbar Unver-meidliche an. Man wird plötzlich geblendet von hell-schimmernden, comicartigen Figuren, um schon im nächsten Moment von einer tiefschwarzen Dunkelheit in das wilde Großstadtgeschehen magisch hineingezogen zu werden. Ein schallgedämpfter Schuss aus der Hand des im Smoking gekleideten Herren durchzuckt blitzartig das Bild und kündigt an, was sich schon vorher andeutete: „Sie sind bereit für das Unermessliche. Aber sie wollen dabei nicht allein sein“(Kapitel:1; 0:1:44). Einem jeden Filmliebhaber und Kenner schießt beim Anblick dieser Szene sofort der Begriff „Noir“ in den Kopf. Doch in dieser Hausarbeit soll es nicht „nur“ um den klassischen Noir Film gehen, sondern um einen Film, der eindeutig bestätigt was viele Filmkritiker versprachen- etwas zuvor noch nie Erlebtes. Ein Film, der verschiedenste Noir Gattungen und Elemente mit einander verknüpft und dem Begriff Neo Noir eine völlig neue Richtung gibt. Im Vordergrund meiner Hausarbeit steht jedoch die Frage nach vorhandenen Moralvorstellungen und deren Beeinflussung durch das urbanisierte Umfeld im Neo Noir Sin City. Die daraus resultierenden Charaktereigenschaften der Figuren seien vorab zu analysieren und zu interpretieren. Hierzu gilt es zunächst, einen Überblick über die Einflüsse Film Noir zu schaffen und auf die verschiedenen visuellen Elemente, die die Charaktereigenschaften betonen und beleuchten, einzugehen.