Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: gut, Universität Rostock (Institut für Philosophie), Veranstaltung: HS Analytische Philosophie des Geistes, Sprache: Deutsch, Abstract: Laut Thomas Metzinger, Philosophieprofessor an der Universität Mainz, ist „Bewusstsein“ ein traditionelles Thema, das den Menschen schon sehr lang beschäftigt - möglicherweise auch deshalb, weil es sich dabei um ein Phänomen handelt, das vor allem ihn selbst betrifft und daher persönliches Interesse weckt. Sowohl die Philosophie als auch die Psychologie verstehen Bewusstsein als das gesamte menschliche Erleben, dessen Bewusstseinsinhalte sie seit langem zu erforschen versuchen. Seit das Thema im 17. Jahrhundert in Verbindung mit dem Leib-Seele-Modell von René Descartes diskutiert wurde, haben sich hauptsächlich Fragen nach der Beschaffenheit des Bewusstseins oder nach seiner Beziehung zum physischen Teil des Menschen, dem Körper, in den Vordergrund gedrängt. Der Begriff des Bewusstseins wurde erweitert und differenziert, auch in der Psychologie ging es nicht mehr nur um Sinneseindrücke, sondern um die Erforschung komplexer Empfindungen, Vorstellungen, Erinnerungen usw.. Experimentelle Analysen wurden durchgeführt und ausgebaut; im letzen Jahrhundert kamen Ergebnisse der kognitiven Psychologie und schließlich zahlreiche Erkenntnisse aus der Neurobiologie hinzu und die Fragen nach dem Ursprung phänomenalen Erlebens wurden konkreter. Können Bewusstseinszustände mit Gehirnzuständen gleichgesetzt werden? Rufen bestimmte Gehirnzustände bewusstes Erleben hervor und wenn ja, wie? Wie kann etwas Physisches etwas Mentales hervorbringen, oder wie sind diese Eigenschaften überhaupt in Verbindung zu bringen? Seit Ende des letzten Jahrhunderts beschäftigte sich vor allem die analytische Philosophie des Geistes mit diesem Problem und ihre Untersuchungen brachten besonders im englischsprachigen Raum viele verschiedene Ansichten zum Thema Bewusstsein hervor. Da die meisten dieser Betrachtungen stets im Austausch mit aktuellen Erkenntnissen aus der Hirnforschung und den Neurowissenschaften erfolgten und noch erfolgen, wird oft eine physische Erklärung von Bewusstseinszuständen angestrebt, die auch als Materialismus oder Reduktionismus bezeichnet wird, da sie psychische Phänomene entweder durch physische (materielle) Vorgänge erklärt oder sie auf solche reduziert. [...]