Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Sind die Klienten für ihren Zustand verantwortlich zu machen oder als Invaliden zu behandeln? Um diese Frage zu beantworten, werde ich mich in meinem erörternden Essay vorwiegend auf Theorien von Oevermann, Hildenbrand sowie auf Oerter und Montada beziehen. Es kann für einen Menschen viele Gründe geben, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Meist führen kritische Lebensereignisse in der Kindheit, daraus folgende eventuelle Entwicklungsstörungen oder nicht zu bewältigende Konflikte in der Familie zu diesem Entschluss. Oft sind diese Ereignisse gepaart mit einem Gefühl der Ausweglosigkeit. Nach Oevermanns Theorie besitzt jeder Mensch für bestimmte Probleme vorgefertigte Lösungsmuster, welche er durch Erfahrungen aus vorher bewältigten Krisen erworben hat. Wenn also eine Person für ein Problem kein Bewältigungsmuster abrufen kann, sucht diese sich Hilfe bei einem Therapeuten und dabei geht auch die Autonomie der Person an den Therapeuten über. Der Klient ist nicht selbständig in der Lage, sich aus der Krise zu befreien und möchte, dass der Therapeut ihn befreit. In diesem Sinne könnte man den Klienten als invalid bezeichnen. Dennoch ist die Person selbst für ihr Handeln verantwortlich und die Aufgabe des Therapeuten ist es seinem Klienten dabei zu helfen, das Problem allein zu lösen und seine volle Autonomie wieder zu erlangen.