Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Veranstaltung: Forschungslernseminar, Sprache: Deutsch, Abstract: E.T.A. Hoffmanns "Der Goldene Topf" ist ein komplexes Beispiel eines übergreifenden Kunstverständnisses. Neben einer intermedialen Verfahrensweise, die besonders Elemente der bildenden Kunst verwendet, spielt die Farbpalette der menschlichen Wahrnehmung eine zentrale Rolle. Ihre unterschiedlichen Möglichkeiten illustrieren den Weg der poetischen Initiation des Studenten Anselmus durch dies "Märchen aus der neuen Zeit". Zugleich stellt Hoffmann, der Gesamtkünstler ante verbum, seine Leser damit vor die Aufgabe, ihre Wahrnehmung zu erweitern, sich zu öffnen für die Verwirrungen der unterschiedlichen Sinne, die Anselmus erlebt. Die Kunst bietet dabei die Möglichkeit der transzendenten Erfahrung - Hoffmann selbst formuliert in den Kreisleriana, "die Kunst ließe dem Menschen sein höheres Prinzip ahnen und führe ihn aus dem törichten Tun und Treiben des gemeinen Lebens in den Isistempel, wo die Natur in heiligen, nie gehörten und doch verständlichen Lauten mit ihm spräche." Diese Verbindung von Wahrnehmung, Kunst und Natur wird in vorliegender Arbeit im Zusammenhang mit der romantischen Naturphilosophie beleuchtet. Darüber hinaus thematisiert Hoffmann in seinem Märchen die für romantische Künstler typische Zerissenheit zwischen Ideal und Phantasie auf der einen und Philistertum und äußerer Realität auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund wird Anselmus' diesbezügliche Entwicklung untersucht, während abschließend die Bedeutung dieses Grundproblems für den Erzähler beziehungsweise für Hoffmann selbst im Vordergrund steht.
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