Masterarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Energiewissenschaften, Note: 1, Johannes Kepler Universität Linz (Energieinstitut), Sprache: Deutsch, Abstract: Obwohl in Europa ein Grundkonsens für den Energy-Only-Markt zu herrschen scheint, zeigen gerade erst kürzlich in Betrieb genommene Kapazitätsmechanismen, dass der Energiemarkt alleine nicht immer auch die notwendige Versorgungssicherheit gewährleisten kann. Als Hauptgrund werden fehlende Investitionsanreize in Kraftwerkskapazitäten genannt. Aus diesen Gründen investieren zahlreiche Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) in gesicherte Kraftwerkskapazitäten, die sich allerdings nicht alleine durch die Energiemärkte finanzieren. Diese Mechanismen können unterschiedlich ausgestaltet sein, werden jedoch jeweils von öffentlicher Hand angewiesen und stellen somit eine Beihilfe dar. Aus Sicht der EU birgt dies mit Blick auf den freien Binnenmarkt Risiken, da es bei Interventionen im Markt zu Verzerrungen kommen kann. Überkapazitäten, damit teurere Stromkosten für Konsumenten und in weiterer Folge Wettbewerbsnachteile wären die Folge. Für Kraftwerksbetreiber kann sich künftig durch Kapazitätsmechanismen ein zweiter Markt etablieren. Auf diesem können unter dem Gesichtspunkt Versorgungssicherheit, zusätzlich zum Energiemarkt, Einnahmen generiert werden. Nachdem aktuell Diskussionen betreffend Einführung solcher Mechanismen geführt werden und Investitions- und Kraftwerksparkstrategien am Energiesektor langfristig angelegt sind, ist es für Kraftwerksunternehmen sowie für politische Entscheidungsträger strategisch relevant, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Nur so kann jeweils individuell bestimmt werden, welcher Mechanismus für die jeweils zu lösende Aufgabe herangezogen werden könnte. Die Arbeit gibt einen umfassenden aber gleichzeitig kurz gehaltenen Überblick über unterschiedliche Formen von Kapazitätsmechanismen. Ergänzt wird dies über eine praxisorientierte Darstellung im Rahmen eines Anwendungsfalls für zwei konkrete Gas-und-Dampf-Kraftwerke.