Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Soziologie, Note: 1,3, Universität Erfurt (Erziehungswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Manche Menschen sind sich und dem Leben gegenüber optimistisch eingestellt, leben in stabilen Partnerschaften und haben einen verlässlichen Freundeskreis. Wenn sie mal Hilfe benötigen, dann haben sie keine Scheu, andere Menschen darum zu bitten und umgekehrt sind sie auch bereit, anderen zu helfen, wenn diese ihre Hilfe brauchen. Aber es gibt auch jene, denen das Leben eher schwer zu fallen scheint. Diese Menschen können ihrem Leben nichts Positives abgewinnen. Bei Problemen ziehen sie sich wie eine Schnecke in ihr Haus zurück, anstatt aktiv zu werden und nach Hilfe zu suchen. Sie geraten oft mit ihrem Partner oder ihren Freunden aneinander und leiden häufiger unter seelischen und körperlichen Beschwerden. Aber warum gelingt den einen scheinbar spielerisch, was den anderen schmerzlich verwehrt bleibt? Das Zauberwort lautet: „psychische Sicherheit“. Währendpsychische Sicherheit das Leben bereichert, schränkt psychische Unsicherheit dieses eher ein (vgl. Grossmann/Grossmann, 2004). Die Hauptgrundlage für eine solche psychische Sicherheit stellt eine sichere Bindungsbeziehung dar. Welch enorme Bedeutung eine sicher Bindung für die menschliche Entwicklung und das Verhalten eines Menschen besitzt, haben verschiedenste Untersuchungen bereits gezeigt. „Sicher gebundene Kinder zeigen mehr Kompetenz im Umgang mit anderen Kindern und eine positivere Wahrnehmung von sozialen Konfliktsituationen und sind sehr viel konzentrierter beim Spiel. Auch im Schul- und Jugendalter zeichnen sich sicher gebundene Kinder durch positive soziale Wahrnehmung, hohe soziale Kompetenz, beziehungsorientiertes Verhalten, bessere Freundschaftsbeziehungen mit Gleichaltrigen und Vertrauens- oder Liebesbeziehungen aus.“(Becker-Stoll, 2002). Im Vergleich dazu werden Jugendliche mit einer unsicheren Bindungsrepräsentation von ihren Freunden oftmals als wenig ich-flexibel, ängstlicher und feindseliger beschrieben, und sie zeigen auch häufiger spezifische Verhaltens- oder Bindungsstörungen. So konnte besonders in Untersuchungen an klinischen Stichproben gezeigt werden, dass bestimmte Störungsbilder von Jugendlichen systematisch mit deren Bindungsrepräsentanzen zusammenhingen.