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Ricarda und Ralf, ein Paar wie viele andere. Mitten im Urlaub vor der paradiesischen Kulisse eines türkisblauen Meeres und am Ende ihrer Liebe. Ihre Ehe hat sich im Gewöhnlichen eingerichtet und geht genau daran zugrunde. Lou, eine Frau aus einem fremden Land, deren Schicksal durch die politische Entwicklung in ihrer Heimat anders verläuft als geplant, entscheidet sich gegen die Liebe für einen Traum. Der, der in der Hölle der Realität zurückbleibt, sucht den Kampf, Lou nach einer neuen Heimat. Die Flucht auf der überfüllten Fähre endet mitten im Meer. Während am Strand eine Frau und ein Mann…mehr

Produktbeschreibung
Ricarda und Ralf, ein Paar wie viele andere. Mitten im Urlaub vor der paradiesischen Kulisse eines türkisblauen Meeres und am Ende ihrer Liebe. Ihre Ehe hat sich im Gewöhnlichen eingerichtet und geht genau daran zugrunde. Lou, eine Frau aus einem fremden Land, deren Schicksal durch die politische Entwicklung in ihrer Heimat anders verläuft als geplant, entscheidet sich gegen die Liebe für einen Traum. Der, der in der Hölle der Realität zurückbleibt, sucht den Kampf, Lou nach einer neuen Heimat. Die Flucht auf der überfüllten Fähre endet mitten im Meer. Während am Strand eine Frau und ein Mann mit jedem Wort vernichten, was sie einmal verbunden hat, versucht eine Frau im Meer sie zu erreichen, durch das Tosen der Elemente und Erinnerungen anzukommen in dieser scheinbar hellen Fremde, die nicht unbedingt auf sie wartet. Die Banalität des Badetages wird durchbrochen vom Tod, der von der anderen Seite kommt. Der Urlaub wird anders enden als gedacht. Die Erholung, auf die sie hoffen, tritt nicht ein, und für den Aufruhr, der in ihnen wütet, haben sie nicht bezahlt. Ohne zu wissen, was geschieht, im Meer vor ihren Augen, ergreift es sie: irgendetwas, das größer ist als sie selbst, weiter geht, tiefer fällt, ein Verständnis, das höhere Wellen schlägt als die seichte Fläche ihres sonnenverbrannten Tages. Für die Dauer eines einzigen Tages lässt Anja Hilling zwei Welten in den vier Sätzen einer klassischen Sinfonie aufeinanderprallen. Zwei gegenläufige Themen bestimmen den Rhythmus: die Flucht und der Stillstand. Die Sätze haben das sich selbst überschwemmende Tempo des Lebens, das aus dem Nichts entsteht, sich aufschwingt im ersten Satz, schneller entgleitet im zweiten, fast zur Ruhe kommt unter den Mächten der Natur im dritten, und dann, im vierten, in die Auflösung rast. Eine nicht unerhebliche Rolle spielen dabei 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 1 Piccoloflöte, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Trommeln, Becken, Triangeln, Streicher, Computer und Chor.
Autorenporträt
Anja Hilling absolvierte das Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin sowie "Szenisches Schreiben" an der UdK Berlin. Parallel dazu kellnerte sie in einer Bar in Berlin Kreuzberg. Ihr erstes Theaterstück "Sterne" wird 2003 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens eingeladen und dort mit dem Preis der Dresdner Bank für neue Dramatik ausgezeichnet. Ihr folgendes Stück, die Tragikomödie "Mein junges idiotisches Herz" wird 2005 in einer Inszenierung der Münchner Kammerspiele zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen. Im selben Jahr wird Anja Hilling in der Kritikerumfrage von Theater heute zur Nachwuchsautorin der Saison gewählt. Mit dem Zivilisationsdrama "Schwarzes Tier Traurigkeit" (2007) gelingt Anja Hilling der Durchbruch im Ausland. Das Stück wird auf großen Bühnen in Europa, u.a. dem La Colline in Paris und dem Königlich dramatischen Theater Stockholm (dramaten) gezeigt. Das Jugenddrama "Sinn" (2007) entsteht in Kooperation des Thalia Theaters Hamburg und der Comédie de Saint-Étienne. 2011 schreibt sie "der Garten", ein Fünfakter über das Spannungsfeld von Kunst und Kritik. Das Stück wurde am Schauspielhaus Wien uraufgeführt, wo 2014 auch "Sinfonie des sonnigen Tages" zur Uraufführung kommt. Seitdem sind u.a. "Massiver Kuss" (Auftrag für das Theater Bonn), "Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen" (Auftrag für das Theater Basel), "Lenz Ewiger Durst" (Auftrag für Dramaten, Stockholm) und "Wie kann ich dich finden, zu mir ziehen und überreden zu bleiben" (Auftrag für das Nationaltheater Mannheim) entstanden.