Irlands Große Hungersnot
Jaqueline O’Mahony beschreibt in ihrem großartigen Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ die Tragödie von Doolough 1849 inmitten der Großen Hungersnot (1845 bis 1852) in Irland. Es ist die junge Honora, der wir in dieser Geschichte folgen werden.
„Du hattest
schon immer Feuer im Blut, seitdem du ein kleines Mädchen warst, das niemand haben wollte. Dieses Feuer…mehrIrlands Große Hungersnot
Jaqueline O’Mahony beschreibt in ihrem großartigen Roman „Sing, wilder Vogel, sing“ die Tragödie von Doolough 1849 inmitten der Großen Hungersnot (1845 bis 1852) in Irland. Es ist die junge Honora, der wir in dieser Geschichte folgen werden.
„Du hattest schon immer Feuer im Blut, seitdem du ein kleines Mädchen warst, das niemand haben wollte. Dieses Feuer wird dir nützen. Und nun geh, Mädchen.“ Die alte Alice hat sich ihrer angenommen, nachdem Honoras Mutter bei der Geburt gestorben war, denn keiner sonst im Dorf war ihr wohlgesonnen, sie galt schon immer aus Außenseiterin. Und auch, wenn Alice sie gelehrt hat, zu überleben, so ist es doch die Große Hungersnot, die sie und die anderen im Dorf auf der Suche nach Nahrung ihre Hütten verlassen lässt.
Der Hungermarsch bringt nichts als Leid, viel zu viele überleben ihn nicht. Irgendwie schafft es Honora dann auf ein Schiff über den großen Teich, das gelobte Land bringt ihr jedoch nicht das erhoffte Leben, auch hier muss sie viel erdulden und erleiden. Und doch gibt sie nicht auf, sie ist eine Kämpfernatur, ihr wurde noch nie etwas geschenkt. Nicht in Irland, ihrem Geburtsland und auch später nicht, als sie sich in Amerika behaupten muss.
Die Autorin verwebt geschickt ihre fiktive Geschichte um ihre Protagonistin Honora mit der großen Hungersnot in Irland und der mit der indigenen Urbevölkerung Amerikas, die durch die Territorialansprüche der Einwanderer immer mehr zurückgedrängt wurden. Geprägt von Hunger, von Entbehrungen und dem stetigen Kampf ums Überleben blicken wir in so manch menschliche Abgründe. Auch blitzt Freundschaft immer mal wieder durch und Liebe oder das, was man dafür halten könnte.
In der Nachbemerkung erinnert O‘Mahony an die Tragödie von Doolough. „Was hätte eine Überlebende getan? Sie hätte Irland verlassen und wäre nach Amerika gegangen…“ Diese Gedanken waren es, die sie nach den historischen Verbindungen zwischen den Iren und den indigenen Amerikanern haben suchen lassen. Das Endergebnis – dieses Buch – ist ein äußerst lesenswertes Zeugnis dieser Zeit. Eindrucksstark, lebendig und absolut glaubhaft geschildert.