Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Weltgeschichte - Allgemeines und Vergleiche, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Die Normannen in Sizilien aus transkultureller Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Von der (Un-?) Möglichkeit eines historischen Vergleiches Siziliens mit Island. Auf den ersten Blick erscheint jedweder Vergleich der sonnenbeschienenen Mittelmeerinsel Sizilien im Südwesten der Apenninen-Halbinsel mit der sturmumtosten Insel Island im Nordatlantik südöstlich der Polarinsel Grönland weit hergeholt und damit als Thema einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung nicht nur ungewöhnlich sondern weit hergeholt und nicht lohnenswert. Es gibt jedoch komparative Anhaltspunkte, die sich bei genauerem Hinsehen als gehaltvoll genug herausstellen, näher betrachtet und für weitere Überlegungen verwendet zu werden. Die augenfälligste Gemeinsamkeit beider Inseln ist ihre vom Vulkanismus initiierte Entstehung; hier existiert nach der klimatischen Frage eine für den Historiker nicht sofort ersichtliche Unterscheidung: Während Island sich auf dem sich ausbreitenden Mittelatlantischen Rücken zwischen der Nordamerikanischen und der Eurasischen Platte gebildet hat und sowohl mit unzähligen Vulkanen als auch einem an Land sichtbaren Rift im Wachstum begriffen ist, befindet sich Sizilien mit seinem bekannten Vulkan Ätna in einer sich schließenden Subduktionszone zwischen den Kontinentalplatten Afrikas und Eurasiens. Eine zweite zu betrachtende Gemeinsamkeit ist: Beide Inseln gelten in ihrer jeweiligen Umgebung als die größten. Aufgrund ihrer zentralen Lage sind beide Brückenköpfe für Eroberungen gen Westen gewesen; sowohl für Island als auch für Sizilien gilt: Die Kernräume der ersten sie erobernden und besiedelnden Kulturen liegen geographisch gesehen im Osten.