Mitglied des Hauses Habsburg zu sein, ging mit Rang und Ansehen, bester Erziehung und Ausbildung einher. War für die Söhne des Hauses oft eine Karriere im Militärwesen vorgezeichnet, wurden die Töchter nach politischem Kalkül verheiratet. Viele Mitglieder des Kaiserhauses beugten sich dem Diktat des Herrscherhauses, dienten in weit entlegenen Garnisonen des Habsburgerreiches, heirateten ungeliebte Partner und erfüllten nolens volens ihre Repräsentationspflichten. Es gab aber auch eine Reihe von Hoheiten, die sich den streng konservativen Gesetzen widersetzten, die ihr Leben nach eigenen Vorstellungen leben wollten und eher ihrem Herzen folgten als der Konvention. Da ist die "amitié amoureuse" zwischen Erzherzogin Marie Christine und ihrer Schwägerin Isabella von Parma, da ist die Affäre der mit Napoleon verheirateten Kaisertochter Marie Louise mit ihrem Reisebegleiter Graf Neipperg, da sind Erzherzöge, die aus Liebe zu nicht standesgemäßen Frauen mit dem Kaiserhaus brachen, ihre Titel und Ansprüche niederlegten und "bürgerlich" wurden. Von diesen schillernden Persönlichkeiten, die sich skandalösen Amouren hingaben, erzählt Hanne Egghardt in ihrem Buch.