Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Historisches Institut), Veranstaltung: Opposition, Widerstand und politische Verfolgung in der DDR, Sprache: Deutsch, Abstract: In der DDR galt der Faschismus offiziell als mit „Stumpf und Stiel“ ausgerottet. Jedoch sah man in den achtziger Jahren zunehmend Jugendliche mit kahlgeschorenem Kopf, Bomberjacke usw. auf den Strassen, die sich selbst als Skinheads bezeichneten. Sie skandierten nationalsozialistische Parolen und wetterten gegen den sozialistischen Staat. Oft waren sie in Schlägereien mit anderen jugendlichen subkulturellen Gruppen, aber auch mit der Polizei verwickelt. Höhe- und Wendepunkt dieser Ausschreitungen war der Überfall einer Gruppe von Skinheads auf die Berliner Zionskirche 1987. Der Staat setzte daraufhin zu einer groß angelegten Verfolgung der Skinheads an. Diese reagierten mit Rückzug und entwickelten sich zu den noch politischeren Faschos weiter. Diese Arbeit soll einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung der rechtsextremen Jugendszene der DDR geben. Zu Beginn soll daher zunächst der Versuch einer Definition des Begriffes „Rechtsextremismus“ erfolgen. Der genaue Untersuchungszeitraum erstreckt sich von der Entstehung der Skinheadszene Anfang der achtziger Jahre bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989, denn ab diesem Zeitraum versuchten westdeutsche Parteien und Gruppierungen wie die Republikaner u. ä. Fuß in Ostdeutschland zu fassen. Auch die staatliche Reaktion soll dabei Beachtung finden. Hierbei stellt sich die Frage, inwieweit die staatliche Reaktion die rechten Gruppen beeinflusste. In einem dritten Teil soll die Frage nach den Ursachen für rechtsextreme Einstellungen beantwortet werden. Allerdings kann die Antwort darauf nur aus Ansätzen bestehen, da die Entwicklung zu einem Rechtsextremen bei jedem Jugendliche andere Ursachen und Gründe haben kann. Daher sollen in dieser Arbeit ein paar staatlich- verursachte Probleme vorgestellt werden, die als Ursachen für Rechtsextremismus angesehen werden können. Die wissenschaftliche Untersuchung des Problems setzte ziemlich bald nach der Wiedervereinigung ein. Besonders Busche- Baumann, Schumann und Waibel sind hier zu erwähnen, welche die Skinheadszene sowie rechte Gewalttaten anschaulich darstellen. Der Begriff „Rechtsextremismus“ ist weit verbreitet und eng mit Termini wie „Rechtsradikalismus“ oder „Neofaschismus“ verknüpft. Daher ist eine genaue Begriffsbestimmung von Nöten. Doch eine genaue Definition ist schwierig, da es eine einheitliche Ideologie nicht gibt, dafür aber eine Vielzahl von verwandten Begriffen existieren, die häufig für ähnliche Phänomene verwendet werden.