Ruprecht Van Doren ist ein übergewichtiges Genie, seine Hobbies sind komplexe Mathematik und die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Mit Daniel ›Skippy‹ Juster teilt er sich ein Zimmer im Turm des Seabrook College, einer altehrwürdigen Dubliner Institution, in der sich keiner so richtig für die beiden interessiert. Aber als Skippy sich in Lori verliebt, eine Frisbee spielende Schönheit aus der Mädchenschule gegenüber, haben auf einmal alle möglichen Leute Interesse – auch Carl, Teilzeit-Drogendealer und offizieller Schulpsychopath. Während seine Lehrer mit der Modernisierung kämpfen und Ruprecht versucht, ein Portal in ein paralleles Universum zu öffnen, steuert Skippy, im Namen der Liebe, auf einen Showdown zu – in Form eines fatalen Doughnut-Wettessens, das nur eine Person überleben wird...
Nein, skurril kann Andrea Diener Paul Murrays Internatsroman in drei Bänden nicht finden, wenigstens am Ende nicht mehr. Da nämlich enthüllt sich das Grauen und strahlt bis an den so harmlos scheinenden Anfang der Trilogie zurück, die als etwas hysterische, aber spaßige Collegekomödie beginnt. Später wird Diener mit dramatischen und sexuellen Höhepunkten konfrontiert und noch später dann mit dem ganzen Wahnsinn der Vertuschung und Verdrängung systematischen Missbrauchs unter den eisernen Geboten religiösen Gehorsams in irischen Internaten und Heimen. Dass sich daraus kein Entwicklungsroman machen lässt, ist klar. Gut findet Diener, dass der Autor es gar nicht erst probiert, sondern den Leser nicht schont. Dennoch die ganze Palette menschlicher Befindlichkeiten darzustellen und darstellen zu können, hält sie für eine Leistung.
© Perlentaucher Medien GmbH
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