Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Rostock, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Wer sich mit der Sklaverei in der römischen Kaiserzeit beschäftigt, hat es nicht mit dem Sklaven (servus) zu tun, sondern mit verschiedenen Sklaven. Denn ihre Welt war nur bezüglich weniger Faktoren einheitlich. 1 Die prägnanteste Eigenschaft, die alle Sklaven zusammen verband, war ihr rechtlicher Status. Dieser grenzte sie streng von den Freien in der Gesellschaft ab und machte sie zum Besitz Fremder. Hingegen gab es eine große Anzahl von Merkmalen, welche die Sklaven als eine heterogene Gruppe innerhalb der römischen Gesellschaft charakterisierte. So unterschieden sich ihre Lebens- und Arbeitssituationen sowie ihre wirtschaftliche Lage teilweise deutlich voneinander, wobei ein großes Gefälle zw ischen Stadt und Land vorhanden war. Daher hatte es keinesfalls automatisch zu bedeuten, dass sich ein Mensch der Antike in einer elenden Lage befand, wenn er ein Sklave war. Nicht alle Sklaven mussten „Sklavenarbeit“ ve rrichten, denn sie wurden für die unterschiedlichsten Arbeiten eingesetzt.2 Die Spannweite reichte dabei von Sklaven, die in Bergwerken schuften mussten bis zu solchen, die als Geschäftsführer tätig waren. Da im Römischen Reich fast jeder arbeitete und Sklaven in nahezu allen Tätigkeitsbereichen vertreten waren, teilten sie ihr Berufsleben nicht selten mit Freigeborenen (ingenui) und Freigelassenen (liberti). Auch nach der Arbeit waren Sklaven teilweise in das Alltagsleben der Freien integriert. In den Städten hatten sie Zutritt zu Kulten, Massenunterhaltungen und Freizeit-Aktivitäten, an denen auch Freie teilnahmen, vorausgesetzt sie erhielten die Erlaubnis ihres Herrn (dominus).3 Zudem waren viele Sklaven äußerlich nicht von den Freien zu unterscheiden, da das einfache Volk die gleiche Kle idung trug wie sie.4