Michael Zeuske betrachtet den transatlantischen Sklavenhandel (1450-1900), mit Blick auf den historischen Ort des Atlantiks sowie die beteiligten Institutionen und Akteure (vor allem auch in den nicht-europäischen Herkunfts- und Zielgesellschaften). Ein Schwerpunkt liegt auch auf dem Handel des hidden Atlantic des 19. Jahrhunderts, als die Europäer und Amerikaner den transatlantischen Sklavenhandel bereits verboten hatten.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.11.2015Die Routen der Entdecker
Sklaverei und Sklavenhandel gehören seit Jahrzehnten international, vor allem in den Vereinigten Staaten, zu den fruchtbarsten Feldern der Geschichtswissenschaft. Hierzulande beschäftigen sich weiterhin nur wenige Historiker mit dieser Thematik. Zu den innovativsten und produktivsten Vertretern dieser kleinen Schar gehört der in Köln lehrende Michael Zeuske. Seine zahlreichen einschlägigen Bücher zeichnen sich durch einen großen Spürsinn für entlegene Quellen, stupende Literaturkenntnis, freilich auch eine etwas eigensinnige, nicht immer leicht verdauliche Prosa aus. Diese Eigenschaften treffen auch auf seine jüngste Studie zu. Eindringlich betont Zeuske hier die große Bedeutung des Handels mit Menschen für die Geschichte des Kapitalismus, um vor diesem Hintergrund lebensgeschichtliche Fragmente von verschleppten Sklaven, vor allem jedoch von Sklavenhändlern, Mitgliedern von Sklavenschiffsbesatzungen, Ärzten, Kapitänen und Faktoreimitarbeitern zu einer Gesamtdarstellung des Sklavenhandels im atlantischen Raum zwischen dem fünfzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert zu verweben. Dabei hebt er nicht zuletzt die Tragweite des im Kontext des Menschenhandels geschaffenen "mobilen Wissens" hervor. Viele der bekannten Forscher und Reisenden des neunzehnten Jahrhunderts seien auf Routen unterwegs gewesen und hätten Wissen, Praktiken, Dienste und Strukturen genutzt, die für den Sklavenhandel geschaffen worden waren.
eck.
Michael Zeuske: "Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen". Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum.
De Gruyter/Oldenbourg, Berlin 2015. 481 S., geb., 119,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sklaverei und Sklavenhandel gehören seit Jahrzehnten international, vor allem in den Vereinigten Staaten, zu den fruchtbarsten Feldern der Geschichtswissenschaft. Hierzulande beschäftigen sich weiterhin nur wenige Historiker mit dieser Thematik. Zu den innovativsten und produktivsten Vertretern dieser kleinen Schar gehört der in Köln lehrende Michael Zeuske. Seine zahlreichen einschlägigen Bücher zeichnen sich durch einen großen Spürsinn für entlegene Quellen, stupende Literaturkenntnis, freilich auch eine etwas eigensinnige, nicht immer leicht verdauliche Prosa aus. Diese Eigenschaften treffen auch auf seine jüngste Studie zu. Eindringlich betont Zeuske hier die große Bedeutung des Handels mit Menschen für die Geschichte des Kapitalismus, um vor diesem Hintergrund lebensgeschichtliche Fragmente von verschleppten Sklaven, vor allem jedoch von Sklavenhändlern, Mitgliedern von Sklavenschiffsbesatzungen, Ärzten, Kapitänen und Faktoreimitarbeitern zu einer Gesamtdarstellung des Sklavenhandels im atlantischen Raum zwischen dem fünfzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert zu verweben. Dabei hebt er nicht zuletzt die Tragweite des im Kontext des Menschenhandels geschaffenen "mobilen Wissens" hervor. Viele der bekannten Forscher und Reisenden des neunzehnten Jahrhunderts seien auf Routen unterwegs gewesen und hätten Wissen, Praktiken, Dienste und Strukturen genutzt, die für den Sklavenhandel geschaffen worden waren.
eck.
Michael Zeuske: "Sklavenhändler, Negreros und Atlantikkreolen". Eine Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum.
De Gruyter/Oldenbourg, Berlin 2015. 481 S., geb., 119,95 [Euro].
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"Somit wird das Buch seinem Titel vollauf gerecht: Es bietet eine aufschlussreiche und gelungene Weltgeschichte des Sklavenhandels im atlantischen Raum."
Carolin Retzlaff in: Historische Zeitschrift 307 (2018), 149-151
Carolin Retzlaff in: Historische Zeitschrift 307 (2018), 149-151