'Love don't live here no more' ist ein sicherlich in vieler Hinsicht interessantes Buch. Es geht um die fiktive Person Ulysses Jeffries, welche in einem Armenviertel ("Ghetto") in Long Beach aufwächst. Diese durchlebt ein wahrscheinlich relativ normales Leben als Junge aus dem Ghetto, hat
geschiedene Eltern, verkauft Drogen und erlebt Gewalt als natürliches Mittel der Selbstjustiz. Das Buch selbst…mehr'Love don't live here no more' ist ein sicherlich in vieler Hinsicht interessantes Buch. Es geht um die fiktive Person Ulysses Jeffries, welche in einem Armenviertel ("Ghetto") in Long Beach aufwächst. Diese durchlebt ein wahrscheinlich relativ normales Leben als Junge aus dem Ghetto, hat geschiedene Eltern, verkauft Drogen und erlebt Gewalt als natürliches Mittel der Selbstjustiz. Das Buch selbst ist der erste Teil von 3 angelegten Bänden. So fällt dann auch die Spannungskurve aus, die Spannung wird zum Ende hoch gehalten um den Leser dazu zu animieren (/gezwungen?), den folgenden Teil auch zu kaufen. Im Rest des Buches verläuft die Spannung relativ flach, da hätte man sicherlich den Inhalt spannender gestalten können. Nun, damit komme ich zum ersten Kritikpunkt: das Buch ist viel zu kurz geraten. Allein rund ein Sechstel der 172 Seiten gehen für 1-2 Sätze lange Zitate aus noch kommenden oder bereits gelesenen Passagen drauf. Da ist der Leser berechtigt zu fragen wofür das gut sein soll. Nun, und dann die sprachliche Gestaltung des Buches. Die Sprache selbst ist jugendlich gehalten, jedoch ist durch die Übersetzung viel Authenzität verloren gegangen. Die amerikanische Jugendsprache lässt sich nun mal nicht in dem Sinne übersetzen, dass es danach trotzdem noch realistisch jugendlich klingt. Hier kann ich jedem Leser, der sehr viel Wert auf Realismus legt, nur empfehlen sich die englische Orginalversion zuzulegen. Mir zumindest gefällt diese (übersetzte) deutsche Jugendsprache (bzw. eigentlich die, von der viele AutorInnen/ÜbersetzerInnen denken, dass es die echt Sprache "von der Straße" ist) definitiv nicht, sie spiegelt einfach in großen Zügen nicht die Realität wieder. Aber deswegen ist das Buch auf keinen Fall schlecht. In meinen Augen bietet das Buch zum Beispiel sehr viel Anhaltspunkte um sich Gedanken zu diversen Sozialprogrammen/-politiken, zur Gesellschaft an sich und zu deren festgelegten Werten zu machen. So lebt Ulysses ja nicht unbedingt in schlechten Verhältnissen, er hat (meistens) genug zu essen, hat viele Freunde und könnte das Leben eigentlich genießen. Wenn da nur nicht der Konsumwahn wäre. So fängt Ulysses das Dealen (Verkaufen von Drogen) an, nachdem er das Anwesen seinen Drogenlieferanten sieht. Dieses ist sehr 'protzig' ausgestattet, mit edlen Böden, mit edlem Klavier und mit hauseigenem Aufnahmestudio. Als Ulysses dieses dann sieht, denkt er sich wohl dass er auch nur Geld bräuchte, dann könnte er auch so leben. Aber dieses lässt sich nun mal in Ghettos nicht so einfach verdienen (ebenfalls Anhaltspunkt zum nachdenken). Nun, schlussendlich ein in meinen Augen ziemlich gelungenes Buch, wenn es nur nicht so kurz und darüber hinaus auch noch so teuer wäre. Nicht gerade wenige Leute sind da anderer Meinung, für mich lässt sich das nur erklären, dass sich selbige nicht in das Buch reinversetzen können, da ihnen einfach die Erfahrung mit "der Straße" fehlt, oder dass selbige Vorurteile gegenüber Rappern haben, diesen von vorn herein nicht viel Intelligenz, und damit Schreibkünste zutrauen. Sicherlich spielt hier aber auch Geschmack eine entscheidende Rolle. Manchen gefällt das Thema "Ghetto" an sich nicht, anderen gefällt der politisch- und sozialkritische Unterton nicht. Ich kann im Endeffekt jeden nur empfehlen auf jeden Fall davor in den Buchladen zu gehen und sich 5-6 Seiten durchzulesen, dann bekommt man einfach den besten Eindruck des sprachlichen Stils.
Von mir würde das Buch die Note 2+ bekommen, aber aufgrund des schlechten Preis-/"Leistungs"verhältnisses (Leistung in dem Sinne, wieviele Seiten das Buch bietet) nur eine 2-.