Debbie White wird auf einer irischen Milchfarm groß. Ihr Onkel Billy haust in Gesellschaft der alten Griechen, einer Flasche Whiskey und des Sternenhimmels im Wohnwagen vor der Tür, ihre Mutter Maeve verbringt die Tage im Schlafzimmer, wo sie Träume aufzeichnet, die sie für Prophezeiungen hält. Als Debbie beginnt, nach Dublin zu pendeln, um dort ein Literaturstudium aufzunehmen, prallen Welten aufeinander. Debbies zunächst zögerlicher und dann ungestümer Versuch, sich trotz ihres Dialekts und ihrer abgetragenen Farmjeans einen Platz in der Stadt und den Reihen ihrer Mitstudierenden zu erkämpfen, droht nicht nur an ihren Selbstzweifeln zu scheitern, sondern auch an der Tatsache, dass die Verhältnisse auf dem Hof, der trotz allem ihr Zuhause ist, immer mehr aus dem Ruder laufen ... Mit Debbie White, die ihre Verletzlichkeit hinter ihrem trotzigen Humor verbirgt, hat Louise Nealon eine unvergessliche Heldin geschaffen, die an die Figuren von Sally Rooney erinnert.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Brigitte Neumann erklärt die Doppelbödigkeit von Louise Nealons autobiografischem Roman über eine Depression. Die Story der aus einfachen, aber schwierigen Verhältnissen stammenden Literaturstudentin Deborah erzählt die Autorin laut Neumann trotz eines dramatischen Plots in angenehm schwereloser Sprache und mit dialogischem Witz. Mehr als eine "feelgood" novel wird der Text für Neumann, als sie die Gefühllosigkeit der Protagonistin erkennt. In der leeren Mitte des Romans steht für Neumann schließlich die Diagnose Depression, auch wenn davon nie explizit die Rede ist, wie sie verblüfft feststellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein beeindruckend vollendeter, melancholischer und zugleich wahnsinnig komischer Roman.« IrishCentral